Rezension

Packend und überzeugend für praktisch alle Fans von romantischen Liebesgeschichten mit Tiefgang

The Devil Wears Black -

The Devil Wears Black
von L. J. Shen

Bewertet mit 4.5 Sternen

Eine emotionale, humorvolle und themenstarke Lovestory, die ebenso fast perfekt ist, wie ihre toll angelegten Hauptfiguren.

»Das Leben ist wie russisches Roulette. Du weißt nicht, wie es für dich ausgeht, du spielst einfach nur mit.«

Darum geht es:
Die Trennung von Chase Black war keine einfache Zeit für Maddie. Ein halbes Jahr später ist sie nun bereit, der Liebe noch eine Chance zu geben. Doch ihre Dating-Versuche werden jäh unterbrochen, als Chase plötzlich wieder vor ihrer Tür steht. Maddie sollte ihm nach allem, was passiert ist, ganz sicher nicht helfen. Noch dazu ist er noch immer ein gefühlskalter, egoistischer Teufel in der Gestalt eines viel zu attraktiven Mannes.
Doch Maddie wäre nicht Maddie, wenn sie nicht allen würde helfen wollen. Und so lässt sie sich darauf ein, Chase‘ Verlobte vor dessen Familie zu spielen. Doch dieses Mal will sie ihr Herz schützen - was ist leichter geplant ist als getan …

Meine Meinung:
Handlung: Dieser Roman ist eine ganz eigene Mischung aus Second Chance, Fake Engagement, Enemies to Lovers und Bad Boy x Good Girl. Anhand des Covers habe ich mit einer Romance inklusive Office Setting, erfolgreichem Protagonisten und einigem Spice gerechnet. Aber die Geschichte ist viel mehr als das. Die Themen im Buch sind zahlreich und vielfältig. Aber das Beste an ihnen ist, dass auf alle ausreichend eingegangen wird. Oberflächlichkeit gibt es hier nicht, das Buch überzeugt durch ganz viel Tiefgang.
Sehr dankbar war ich für den Humor des Romans, denn er lockert die Story auf, was mit diesen Themen notwendig war. Thematisch ist das Buch eher schwere Kost, weil es viel um die Themen Krankheit, Tod und Trauer geht. Auch die Probleme der Mitglieder von Chase‘ Familie haben mich sehr berührt. Alles in allem ist die Handlung also ziemlich emotional. Ich muss auch zugeben, dass ich mich hin und wieder mal durch ein Kapitel zwingen musste, weil die Stimmung sehr bedrückend war. Und gerade deshalb möchte ich nochmal betonen, wie gelungen ich die Dosierung finde – durch Witz und Romantik ist das Verhältnis der Themen ausgeglichen.

Figuren: Die Geschichte wird mit wechselnder Perspektive zwischen Maddie und Chase erzählt, wodurch ich beide Figuren sehr nahbar und greifbar fand. Maddie ist ein kunterbunter Wirbelwind mit einem ganz großen Herz. Ich habe mich mit ihr als Hauptfigur sehr wohlgefühlt und ihren Weg und ihre Entwicklung gerne begleitet.
Chase ist ein sehr interessanter Gegenpol zu ihr – die Dunkelheit zu all ihrem Leuchten. Ich mochte Chase direkt auf diese Art gern, wie man eben dem Bad Boy einer Liebesgeschichte verfällt. Dann als genau das, den Bad Boy, lernt man ihn kennen. Was ich bei Chase besonders spannend fand, war, dass man ihn erst mit jedem weiteren Kapitel wirklich kennenlernt. Rückblickend ist er gar kein wirklicher Bad Boy; zwischendurch dachte ich, er wäre ein morally grey-Charakter. Aber auch das passt nicht. Chase Black ist eine Klasse für sich – ein fast perfekter Bookboyfriend.
Obwohl ich die Hauptfiguren insgesamt sehr gerne habe, gab es bei beiden Phasen, in denen sie mich genervt haben. Szenen, in denen Chase zu stur oder Maddie zu naiv war. Aber je weiter man liest, desto mehr versteht man das große Ganze in ihrer Geschichte und auch wenn es zwischendurch mal kurz anstrengend oder langatmig ist, hat die Storyline dieser Figuren alles, was sie braucht.

Ein Fragezeichen steht in meinem Kopf an der Stelle der Nebenfiguren. Ich muss sagen, ich bin mit keiner von ihnen wirklich warmgeworden und habe für mich eine Erklärung dafür gefunden: Sie waren zu eindimensional und davon zu viel. War die eine Nebenfigur der Böse in der Geschichte, konnte ich seine Boshaftigkeit gar nicht fassen, so schlimm fand ich sie. War die andere Figur spießig, war sie direkt zu spießig. Die Nebenfiguren waren für mich daher nicht greifbar und unsympathisch.

Gefühl: Die Geschichte steckt voller Emotionen, die durch die Seiten bei den Leser:innen ankommen. Das Buch bringt zum Lachen, ebenso wie es einen nachdenklich oder traurig stimmt.
Super gefallen hat mich die gesamte Lovestory zwischen Chase und Maddie. Die Dynamik zwischen ihnen ist perfekt – knisternd, explosiv und doch vertraut. Ihre Gefühle füreinander fand ich sehr authentisch und ich hatte beim Lesen Herzchen in den Augen, weil ich verfolgen durfte, wie die zwei zueinander finden.

Mein Fazit:
THE DEVIL WEARS BLACK ist ein richtig toller Liebesroman mit starken, authentischen Themen und einer großen Bandbreite an spürbaren Emotionen. Empfehlen kann ich den Roman praktisch allen, die Liebesromane mit Tiefgang mögen, denn durch die thematische Vielfalt und verschiedenen Tropes wird eine breite Leserschaft angesprochen. Ich vergebe lesenswerte 4,5 von 5 Sterne.

Cover: 4/5 Sterne
Handlung: 4,5/5 Sterne
Erzählstil: 4,5/5 Sterne
Figuren: 4/5 Sterne
Gefühl: 5/5 Sterne