Rezension

Packende Dystopie mit komplexen Figuren

Divergent 2. Insurgent - Veronica Roth

Divergent 2. Insurgent
von Veronica Roth

Bewertet mit 4.5 Sternen

„Insurgent“ ist der zweite Teil der „Divergent“-Trilogie und baut direkt auf dem ersten Band auf. Ohne Vorkenntnisse wird das Verständnis daher schwierig, daher empfehle ich, unbedingt zunächst den ersten Band zu lesen. Da im zweiten Band keine einführende Zusammenfassung der Geschehnisse aus dem ersten Teil enthalten ist, ist es empfehlenswert, zwischen den einzelnen Bänden keine allzu lange Pause einzulegen.

Der zweite Band der Reihe bringt nur wenige neue Figuren, baut aber die Welt, in der die Geschichte spielt, auf interessante Weise weiter auf. Viele der Fragen, die sich mir während der Lektüre des ersten Bandes „Divergent“ gestellt haben, werden hier beantwortet oder zumindest wird eine Antwort im Abschlussband in Aussicht gestellt, wobei natürlich auch neue Fragen aufgeworfen werden.

Zum ersten Band habe ich in vielen Rezensionen den Vorwurf gelesen, das Verhalten von Tris gegen Ende des Buches sei nicht nachvollziehbar, sie müsse nach dem Erlebten eigentlich komplett traumatisiert sein. Dieser Vorwurf wurde in meinen Augen zu früh geäussert. In „Insurgent“ wird klar, dass Tris keineswegs so leicht über alles hinwegkommt, wie manche zunächst gedacht haben. Ständig wird sie mit Erinnerungen an die Geschehnisse konfrontiert und verzweifelt fast an sich selbst. Durch die Ich-Perspektive in der Gegenwart kann der Leser tiefe Einblicke in ihr Inneres nehmen und stellt dabei fest, dass Tris doch nicht alles so einfach hinter sich lassen kann, wie zunächst gedacht. Dies macht sie zu einem komplexen Charakter, auch wenn ich ihr Verhalten nicht immer nachvollziehen oder gutheissen konnte.

Auch die anderen Figuren entwickeln sich in diesem Band weiter und zeigen komplexe Züge, auch wenn perspektivenbedingt der Einblick in ihre Gedanken und Gefühle nur von aussen aus Tris' Sicht geschehen kann.

Die Handlung bleibt weiterhin spannend, auch wenn „Divergent“ zugegebenermassen stellenweise etwas langatmig wirkt und das Tempo weniger hoch ist als im ersten Band. Dennoch hat mich die Geschichte auch hier wieder gepackt, sodass ich das Buch kaum weglegen konnte.

Wie auch schon der erste Band hat mich auch dieser Teil der Reihe begeistert. Ich empfehle die Trilogie daher gerne an Jugendliche und Erwachsene Fans von Dystopien weiter. Stellenweise ist das Buch jedoch recht brutal, allzu sensibel sollte der Leser daher nicht sein.

Mein Fazit

Packende Dystopie mit komplexen Figuren.