Rezension

penibel recherchiert und opulent erzählt

Bergleuchten -

Bergleuchten
von Karin Seemayer

Bewertet mit 5 Sternen

Dieser historische Roman entführt uns in das 19. Jahrhundert zum Bau des Gotthardtunnels. Neben der der imposanten Tunnelbaustelle spielen die Schweizer Landschaft sowie die Liebesgeschichte zwischen der Schweizer Fuhrhalterstochter Helene und dem Italienischen Mineur Piero eine große Rolle.

 

Der historische Roman ist penibel recherchiert und gekonnt erzählt. Wir erfahren von Alteingesessenen, die jeden Fortschritt ablehnen und dafür auch den Riss in der Dorfgemeinschaft hinnehmen. Wieder andere sind die großen Profiteure des acht Jahre langen Bauvorhabens. Daneben erhalten wir Einblick in die gefährliche Arbeit der Tunnelbauer, deren Leben oft aufgrund von technischen und finanziellen Problemen aufs Spiel gesetzt wird. Die Ausbeutung der Arbeiter ist obligat, Sicherheitsvorschriften werden, wenn überhaupt vorhanden, nicht eingehalten bzw. ignoriert. Als dann die vorwiegend italienischen Arbeiter streiken, werden sie niedergeschossen bzw. als Aufwiegler des Landes verwiesen.

 

Gleichzeitig erleben wir den erhebenden Augenblick des Durchstichs mit, als sich die beiden Tunnelröhren an der richtigen Stelle treffen.

 

Im Anhang finden sich Zahlen, Daten und Fakten zu diesem Bauwerk.

 

Fazit:

 

Ein gelungener historischer Roman, der Fakten und Fiktion geschickt verquickt. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.