Rezension

Plot, welcher etwas mehr Potential gehabt hätte

Die Geschichte der schweigenden Frauen - Bina Shah

Die Geschichte der schweigenden Frauen
von Bina Shah

Bewertet mit 3 Sternen

Dieses Buch durfte ich auf Grund meines Gewinnes bei Vorablesen.de lesen. 

Das Cover finde ich vom ersten Eindruck her ein wenig übertrieben, schwülstig. Danach hätte ich eher einen kitschigen Roman ohne viel Hintergrund erwartet, aber der Klappentext und die Leseprobe versprachen für mich ein interessantes Werk mit Potential, so dass ich dem Buch eine Chance gab. Die restliche Aufmachung des Buches vom Einband über das Lesebändchen bis hin zur Schriftart finde ich sehr hoch.
Es handelt sich um eine düstere Dystopie, sehr bedrückend. Es geht unterschwellig um die Stellung und Selbstbestimmung der Frau. Jede Frau hat das Recht, selbst und eigenständig über ihren Körper zu verfügen.

In Green City ging lange nach dem Krieg ein Virus um, welcher den Großteil der Frauen dahinraffte und um die Erhaltung der Bevölkerung sicher zu stellen, legten die Oberen Gesetze fest, wonach Frauen gleichzeitig mehrere Männer zu heiraten haben und ihr Leben nur darin bestand, Gebärmaschinen zu sein. Um diesem Horror zu entfliehen, wurde die Panah gegründet - hier schu fen sich freie Frauen ein neues Zuhause. Um ihr Leben zu finanzieren bieten sie Dienste an, welche in der Gesellschaft von Green City ins Hintertreffen geraten ist. Einfach nur Verständnis, Liebe, Dasein, in den Arm nehmen ohne Hintergedanken - einfach Intimität. Aber plötzlich gerät ihre Welt ins Wanken, als eine der Frauen in Green City ins Krankenhaus muss, weil sie da eigentlich gar nicht existiert.

Als erstes muss ich gleich mal positiv anmerken, dass mir der Schreibstil sehr gut gefallen hat. Man war sofort in der Geschichte drin und konnte der Handlung recht gut folgen. Allerdings blieben für mich die Charaktere ein wenig im Dunkeln. Es gab keine Erklärungen warum in welcher Situation so gehandelt wurde und auch die Gedanken und Gefühle kamen meiner Meinung nach zu kurz. Ich hätte mir gewünscht, ein wenig mehr über die einzelnen Protagonisten zu erfahren. 
Nichts desto Trotz fand ich den Plot des Buches sehr interessant und bis zu einem bestimmten Punkt im Buch fand ich die Geschichte auch gut ausgearbeitet. Der Schluss hat mich ein wenig enttäuscht. Während am Anfang des Buches noch viele Details auftauchten, wurden die Einzelheiten zum Schluss immer weniger. Auch das Ende gefiel mir nicht wirklich - ich wurde einfach mitten in der Geschichte stehen gelassen. 

Mein Fazit für dieses Buch: wirklich ein interessanter Ansatz, weil eine aktuelle, sehr wichtige Thematik, aber für mich nicht zu Ende gedacht. Aber wahrscheinlich bin ich mit zu hohen Erwartungen an dieses Buch gegangen, so das ich jetzt etwas enttäuscht davon bin. Hat mir trotzdem Spaß gemacht dieses Buch zu lesen.