Rezension

Potenzial nicht ganz genutzt

Secrets of the Campbell Sisters, Band 1: April & May. Der Skandal (Sinnliche Regency Romance von der Erfolgsautorin der Golden-Campus-Trilogie) -

Secrets of the Campbell Sisters, Band 1: April & May. Der Skandal (Sinnliche Regency Romance von der Erfolgsautorin der Golden-Campus-Trilogie)
von Lyla Payne

Spätestens seit Bridgerton bin ich ein großer Fan von Regency Romanen und war daher gleich neugierig als ich das Buch von der Autorin Lyla Payne gesehen habe.

Das gleich 2 Schwestern auf der Suche nach einer guten Partie sind und die eine auch noch letzte Saison in einen Skandal verwickelt gewesen sein soll, da hat mein Leserherz doch gleich höhergeschlagen.

Der Leser startet mit einem spannenden Prolog, der Lust auf mehr macht. Der Skandal wird angedeutet und immer mehr aufgedeckt, was mir persönlich sehr gut gefallen hat. Tatsächlich war dieser Aspekt der beste des ganzen Buches, meiner Meinung nach. Das Buch besteht aus wechselnden Sichtweisen verschiedener Charaktere, nicht nur aus Sicht der zwei Schwestern April und May, wie man vielleicht denken könnte. Einerseits erhält man so als Leser einen guten Überblick über die Charaktere und ihr Innenleben, dennoch erschien es mir dadurch etwas langatmig und in die Länge gezogen. Was mich dabei auch sehr gestört hat, es geht ja um die beiden Schwestern, dennoch stand die jüngere May über die Hälfte des Buches im Hintergrund und war gleich auf mit den Nebencharakteren, alles drehte sich um April, auch in den Kapiteln aus ihrer Sicht, da sie scheinbar nur ihre Schwestern verkuppeln will, während sie naiv durch die Welt stolpert.

Vielleicht war mir aus diesem Grund auch April sympathischer, denn ihr Charakter hatte meiner Meinung nach viel mehr Persönlichkeit und sie erschein viel tiefsinniger als ihre Schwester May, die als Charakter nur sehr flach wirkte, da hätte man definitiv noch Potenzial rausholen können. May ist zwar ein liebenswerter Charakter, aber ihr fehlt es einfach an Tiefgang und sie erscheint sehr simpel und wirkt daher wie die anderen Nebencharaktere und nicht wie eine zweite Hauptperson. Vielleicht hätten die Geschichten der beiden Schwestern doch getrennt werden sollen. Andererseits hat die Geschichte gerade so für ein Buch gereicht und war stellenweise sehr langatmig. Gegen Ende jedoch kam noch etwas Spannung auf, die jedoch viel zu schnell wieder vorbei war, statt Aprils Skandal breit zu treten, hätte man an dieser Stelle mehr rausholen können, wirklich schade.

Auch wenn die Story etwas lahm war, war der Schreibstil sehr angenehm zu lesen, sodass deutlich das Talent der Autorin zu erkennen war. Aus diesem Grund würde ich auch noch einen zweiten Anlauf wagen und die Geschichte der anderen beiden Schwestern lesen, falls mir das Buch mal über den Weg läuft, aber daraufhin fiebere ich ehrlich gesagt nicht.