Rezension

Prima Mischung von Fantasy, Romantik, Spannung und Humor

Elvancor, Das Land jenseits der Zeit - Aileen P. Roberts

Elvancor, Das Land jenseits der Zeit
von Aileen P. Roberts

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:
Lena hat gerade ihr Abitur gemacht, als sie in eine dumme Sache gerät. Statt wie geplant durch die Welt zu reisen, verbringt sie den Sommer mit Sozialstunden im Altenheim. Hier lernt sie die alte Frau Winter kennen, die gerne Geschichten von früher erzählt, von einem fernen Land, in dem die Zeit anders läuft, und von ihrem Geliebten Maredd, der eines Tages kommen wird, um sie zu sich nach Elvancor zu holen. Wen wundert es, dass Lena diese Geschichten für Hirngespinste einer alten Frau hält? Doch als Frau Winter stirbt, hinterlässt sie Lena einen Brief. Zusammen mit Ragnar, dem Enkel der alten Dame, soll sie sich auf Schatzsuche begeben. Ein Abenteuer nimmt seinen Anfang…

Meine Meinung:
Der Titel und der Klappentext lassen auf einen tollen Fantasy-Roman schließen. Den bekommt man auch. Allerdings ist der Fantasy-Anteil in diesem 1. Band noch relativ gering. Die Autorin lässt ihren Charakteren und ihrer Story dafür genügend Zeit, um sich logisch und sensibel zu entwickeln. Die Handlung findet hauptsächlich in unserer Welt statt, genauer gesagt, in der Fränkischen Schweiz. Dabei greifen die beiden Welten ganz allmählich immer mehr ineinander. Mir hat diese Vorgehensweise ausgesprochen gut gefallen.

Das Buch lässt sich flott lesen, der Schreibstil ist erfrischend geradlinig. Trotzdem kommen auch detaillierte Beschreibungen nicht zu kurz. Ich konnte mir die Landschaft und die Personen gut vorstellen, hatte ein klares Bild davon vor Augen.

Wer’s gefühlvoll mag, ist hier ganz richtig: Von Trauer über Liebe und Wut bis zu Angst sind hier alle Gefühle vertreten. Und auch wer Spannung sucht, kommt auf seine Kosten.

Ein großes Plus dieses Romans sind die Charaktere. Sie sind so unterschiedlich, aber alle sind sehr gut getroffen. Die 18-jährige Lena wirkt anfangs noch etwas unreif und oberflächlich, entwickelt sich aber im Lauf der Geschichte zu einer selbstbewussten und kritischen jungen Frau. Besonders gut hat mir auch Lenas Oma Gisela gefallen, eine Art Kräuterhexe mit Hippie-Vergangenheit. Sie ist Lena eine große Stütze im Umgang mit den spießigen Eltern und sorgt für manches Grinsen im Gesicht des Lesers. Ragnar wirkt anfangs oft launisch und scheint voller Geheimnisse zu stecken. Zu Beginn mag Lena ihn nicht wirklich, aber für die Schatzsuche müssen sich die beiden ja notgedrungen zusammenraufen. Dabei erleben sie so manche schöne, aber auch gefährliche Stunden.

Ein gut gelungener Auftakt der Dilogie, deren 2. Band voraussichtlich im August 2013 unter dem Titel  „Das Reich der Schatten“ erscheinen wird.