Rezension

Psychothrill in Reinform

Niemand sieht mich kommen - Lisa Scottoline

Niemand sieht mich kommen
von Lisa Scottoline

Bewertet mit 4 Sternen

"Ich bin ein Soziopath. Ich sehe ganz normal aus, bin es aber nicht. Ich bin intelligenter, besser und freier, denn ich werde weder von Regeln, Gesetzen oder Gefühlen beschränkt, noch von Respekt vor dir."

So fängt es an und schon gruselt man sich vor sich hin. Dann lernt man Eric Parrish kennen, einen angesehenen Psychiater, Chefarzt im Krankenhaus, sehr engagiert, beliebt und auf Erfolgskurs, nur seine Ehe funktioniert nicht. Seine Frau hat die Scheidung eingereicht, seine Tochter sieht er nur noch selten, sein Leben gerät gerade aus den Fugen, als er einen neuen jugendlichen Patienten übernimmt. 

Ein klein wenig plätschert es anfangs, aber zwischendurch meldet sich immer wieder der Soziopath zu Wort und der ist sehr verstörend. Man rätselt die ganze Zeit: Wer mag er wohl sein? Und dann, langsam, ganz langsam, schleicht sich der Irrsinn in dieses Buch (und niemand sah ihn kommen). Absurde Dinge passieren, es wird spannend, verrückt und erstaunlich. Psychothrill in Reinform. – Mehr sage ich nicht!

Dieses Buch liest sich von selbst, ist fesselnd, spannend und kurzweilig. Das Ende überrascht maximal und ist höchst originell, allerdings hätte ich mir an dieser Stelle etwas mehr Erklärung gewünscht. Man muss da schon einiges einfach hinnehmen. 

Trotzdem: Ein toller Psychothriller, der unterhält und erstaunt.