Rezension

Purer Nazi-Größenwahn in spannende Szenen gesetzt.

Die marmornen Träume -

Die marmornen Träume
von Jean-Christophe Grangé

Bewertet mit 5 Sternen

Der ganze Plot kreist um drei sehr verschiedene Charaktere unterschiedlichster Herkunft. Wort gewaltig, emotional aufwühlend, die eigene Fantasie beflügelnd – aber die ganze Szenerie ist menschlich so grausam und abstoßend. Die NSDAP gab sich nicht damit zufrieden, das wache Gehirn zu kontrollieren, sondern schlich sich in Gestalt von blankem Entsetzen auch in die Welt der Träume: Der Marmormann. Das Zeitalter des Misstrauens und makabrer Gerüchte innerhalb der SA, der SS, der Gestapo ist ein Thema neben der Vernichtung minderwertiger Rassen, der Entstehung eines nordischen Herrenvolks, denkt man an den Führerdienst mit Lebensborn. Lena Vana / Magda Zamorsky war ein Albino, nicht arisch, die fünfte der schwangeren Adlonfrauen, aber mit ihrem Gendefekt und ihrer Abstammung passt sie überhaupt nicht in das rassenhygienische Konzept Hitlers. Liegt hier eventuell ein Denkfehler des Autors vor? Insgesamt ein sehr umfangreiches, aufrüttelndes Werk, das mit der ‚Operation Europa‘ Nazi Götter mit arischen Menschen verbinden will.