Rezension

Rätselhafte Mordserie um den Litaturnobelpreis

Die Akademiemorde
von Martin Olczak

Die Schwedische Akademie der Wissenschaften besteht aus 18 Mitgliedern, die jedes Jahr den Träger des Nobelpreises für Literatur bestimmen. Dafür werden sie sicherlich oft kritisiert, wenn jemand andere Schriftsteller favorisiert. Doch ermordet?

In Martin Olczaks Krimi wird der Sprecher der Akademie auf einem nächtlichen Spaziergang mit einem alten Schwarzpulverrevolver erschossen. Am Folgetag wird zunächst eine der Frauen aus dem Kreis erschossen, anschließend gerät eine Gruppe von vier Akademiemitgliedern ins Visier des Mörders: Drei werden getötet, eine vierte aber bleibt unversehrt. Wer ist der Mörder? Warum tötet er die Akademiemitglieder - und warum nicht alle?

Claudia Rodriguez von der Zentralen Mordkommission kommt auf die Spur des Mörders, doch ihrem Vorgesetzten ist sie ein Dorn im Auge und sie wird von den Ermittlungen suspendiert, später sogar zur Fahndung ausgeschrieben. Doch sie kann nicht loslassen. Als Helfer mit Literaturkenntnissen holt sie sich Leo Dorfman, einen Antiquar. Und gemeinsam begeben sie sich auf die Suche nach dem Mörder und auf die Flucht vor der Polizei...

Diesen Krimi habe ich auf eine Empfehlung hin gelesen, doch er konnte mich nur teilweise überzeugen. Er ist spannend und es gibt viele Überraschungen. Doch das Motiv des Mörders ist mir dann doch zu abstrus; auch wenn dies bei psychisch Kranken vorkommen mag, ist mir die ganze hundertjährige Vorgeschichte dann doch zu sehr an den Haaren herbeigezogen. Dies gilt auch für die Abstammung des letzten Opfers; ein wenig zu viel an konstruiertem Zufall. Die beiden Ermittler, Claudia und Leo, bieten viel Potenzial, doch da ihre Gefühle nicht geschildert werden, wird das nicht kaum genutzt. Der Vorgesetzte wirkt wie eine Karikatur. Daher kann ich das Buch nur eingeschränkt empfehlen.