Rezension

Rasanter Thriller zu einem ziemlich aktuellen Thema

Wasserstoff -

Wasserstoff
von Dieter Aurass

Bewertet mit 4.5 Sternen

Mit diesem Buch legt der Autor Dieter Aurass einen rasanten Thriller rund um das hochaktuelle Thema Wasserstoff vor und schickt dabei mit Wolf Wurmleitner einen interessanten Ermittler ins Rennen, der sich durchaus für weitere Auftritte empfehlen kann.

In München werden kurz hintereinander drei Menschen ermordet, die allesamt an der revolutionären Entwicklung neuer Wasserstofftanks, die endlich die Probleme des Wasserstoffantriebs lösen sollen, beteiligt waren und dabei offenbar kurz vor dem Durchbruch standen. Wegen der besonderen Brisanz des Falles schickt Kriminaloberrat Lorbach vom LKA München mit Wolf Wurmleitner seinen ungewöhnlichsten Mitarbeiter ins Rennen, der unter dem Radar und losgelöst von der Mordkommission ermitteln soll. Auch Clarissa Mendig und Engelbert Zachert, zwei Mitarbeiter der ermordeten Forscher, wollen herausfinden, warum ihre Chefs sterben mussten und wo die Forschungsergebnisse abgeblieben sind. Dabei geraten sie und ihre Mitstreiter ins Visier eines mysteriösen Auftragskillers, der ebenfalls hinter den Papieren her ist und keine Skrupel kennt, um sein Ziel zu erreichen.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor die gut aufgebaute Geschichte voran und steuert sie dabei schnurstracks auf einen (im wahrsten Sinne des Wortes) krachenden Showdown zu, der keine wesentlichen Fragen offenlässt. Kurze Kapitel mit immer wieder wechselnden Erzählperspektiven sorgen für ein hohes Erzähltempo, so dass einem beim Lesen kaum Zeit zum Luftholen lässt. Das der Autor selbst lange Jahre als Kriminalbeamter tätig war und somit weiß, worüber er hier schreibt, merkt man seinen Beschreibungen auch jederzeit an. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Man muss hier auch nicht besonders technikaffin sein, um der Geschichte folgen zu können, denn der Autor fügt an einigen Stelle kurze Einschübe hinzu, die die Hintergründe der beschriebenen Technologie allgemeinverständlich erklären. Einziger kleiner Kritikpunkt ist hier, dass der Autor an einigen Stellen und besonders beim Showdown vielleicht doch ein wenig zu dick aufträgt. Meinen Lesegenuss konnte dieser Umstand aber insgesamt nur wenig trüben.

Wer auf spannende Thriller mit ungewöhnlichen Protagonisten steht, wird hier unter dem Strich gut bedient und unterhalten.