Rezension

Rezension: Taylor Stevens - Mission Munroe: Die Touristin

Mission Munroe - Die Touristin - Taylor Stevens

Mission Munroe - Die Touristin
von Taylor Stevens

"Mission Munroe - Die Touristin" ist das Debüt der Autorin Taylor Stevens. Wenn man dieses Buch liest, kann man sich kaum vorstellen, dass es tatsächlich das erste Buch von ihr sein soll, denn sie schreibt unglaublich fesselnd, beschreibt die Umgebung, in der die Geschichte spielt so, dass man sich fühlt, als wäre man selbst im afrikanischen Dschungel unterwegs und verleiht ihren Charakteren eine unglaubliche Tiefe, so dass es wirklich schwer fällt, dieses Buch aus der Hand zu legen. 
Vanessa Munroe ist eine Protagonistin, die man so gut wie gar nicht einschätzen kann. Ihre Handlungen und Gedankengänge sind oft schwer nachzuvollziehen, ergeben aber durchaus Sinn, wenn man ihre Lebensgeschichte kennt. Diese wird im Laufe der Geschichte immer mehr offenbart, so dass man die Chance hat, sie besser kennen zu lernen und doch überrascht und schockiert diese Frau immer wieder. Einerseits ist sie durch ihre Vergangenheit ziemlich kaputt, will sich das jedoch nicht anmerken lassen. Durch die schlimmen Ereignisse, die ihren Charakter ausmachen, wird sie zu einer harten, mutigen und unberechenbaren Frau, die jedoch auch immer wieder schwache Momente erlebt. Durch ihre Erfahrungen und ihre Klugheit rettet sie sich aus den schlimmsten Situationen. Auch ihre männlichen Begleiter stehen dieser Frau in nichts nach. Auch deren Ziele kann man nicht einschätzen und so weiß man - genau wie Vanessa - nicht, wem sie hier trauen kann und wem nicht. 
Die Autorin lotst ihre Protagonisten erbarmungslos durch unwegsames und ziemlich feindlich gesinntes Land. Man merkt, dass sie sich dort offenbar auskennt, denn nicht nur ihre Beschreibungen der Umgebung, sondern auch die politischen Ränke, die dort geschmiedet werden, beschreibt sie recht detailliert, ohne jedoch zu langweilen. 
Die Spannungskurve ist durch die vielen überraschenden Wendungen durchgängig sehr hoch, so dass Munroe, ebenso wie der Leser, kaum dazu kommt, sich zu erholen.
Fazit: 
Genau so muss ein Thriller sein: Überraschend, fesselnd, unglaublich spannend und mit absolut undurchschaubaren Charakteren, die noch dazu fantastisch ausgearbeitet sind und ordentlich Ballast mit sich rumschleppen. Wer verrät hier wen, wem kann man trauen und kann man aus diesem Dschungel überhaupt entkommen? 
Für mich eines der besten Debüts der letzten Zeit!