Rezension

Unrealistisch aber spannend

Mission Munroe - Die Touristin - Taylor Stevens

Mission Munroe - Die Touristin
von Taylor Stevens

Heute möchte ich über ein Buch sprechen, das mir sehr am Herzen liegt, aber irgendwie nie die rechte Aufmerksamkeit bekommen hat. 

Mission Munroe 01. Die Touristin von Taylor Stevens ist der Beginn einer hoffentlich langen, langen Reihe von Thrillern rund um Vanessa „Michael“ Munroe.

 Eine Warnung vorweg: Wer ausschließlich anspruchsvolle, fantastisch geschriebene, realistische Krimis bevorzugt, kann aufhören zu lesen. Das hier ist Popcornkopkfkino in Reinkultur.
Mir macht sowas Spaß, das brauch ich ab und zu und dann sind die Abenteuer von Michael genau mein Ding.

Worum geht es?
Vor einigen Jahren ist die Tochter eines reichen Industriellen in Afrika verschollen und sämtliche Suchen nach ihr verliefen bislang erfolglos. Schließlich wendet sich der Vater an Vanessa Munroe, die in gewissen Kreisen einen exzellenten Ruf als Informationsbeschafferin und Dolmetscherin (sie spricht über 20 Sprachen) genießt. Diese Art Auftrag ist eigentlich nicht ihr Metier, aber die Bezahlung ist einfach zu gut, und so macht sie sich auf den Weg nach Afrika, zurück in ihre alte Heimat. Dort wird sie immer wieder an ihre bewegte Vergangenheit erinnert.

Genau wie die Autorin ist auch die Protagonistin in einer Sekte an ständig wechselnden Orten aus der ganzen Welt aufgewachsen, und genau wie der Autorin gelang ihr irgendwann die Flucht. Doch führte die unsere Heldin nicht nach Dallas, sondern in die Fänge einer Söldnertruppe, in der sie eine äußerst brutale Kampfausbildung durchleben musste, aber auch für ihr späteres Leben wichtige Kontakte knüpfen konnte. Und die kann sie auf der gefährlichen Suche gut gebrauchen, denn die Verschollene hat sich nicht einfach nur in der Wildnis verlaufen …
Mächtige Gegner machen plötzlich Jagd auf Vanessa und scheinen ihr immer einen Schritt voraus zu sein.
Das Buch ist unglaublich spannend und macht einfach Spaß. Vanessa „Michael“ Munroe ist ein weiblicher Indiana Jones oder Nathan Drake, nur ohne Schatzsuche. Sie ist ein weiblicher Jason Bourne oder James Bond, nur ohne Geheimdienste. Sie ist ein bisschen MacGyver und ein bisschen A-Team. Sie kann alles, weiß alles, kennt immer überall jemanden und behält in jeder Situation einen kühlen Kopf. Das macht die ganze Geschichte nicht unbedingt glaubwürdig, aber sehr, sehr unterhaltsam.
Der zweite Teil "Die Sekte" ist erschienen und im Herbst schon kommt der dritte Teil zu uns.
Ich freu mich drauf.