Rezension

Romy geht ihren Weg

Romy und der Weg nach Paris - Michelle Marly

Romy und der Weg nach Paris
von Michelle Marly

Bewertet mit 4 Sternen

Inhaltsangabe:

1958: Die Sissi- Filme haben die junge Schauspielerin Romy Schneider zum Weltstar gemacht, aber jetzt ist sie es leid immer nur auf dieses Sissi Klischee, das brave Mädchen von nebenan, reduziert zu werden. Sie möchte endlich als ernsthafte Schauspielerin wahrgenommen werden und anspruchsvolle Rollen spielen. Bei Dreharbeiten lernt sie den völlig unbekannten französischen Schauspieler Alain Delon kennen. Er ist das komplette Gegenteil von ihr: rebellisch, draufgängerisch und liebt die Freiheit. Genau das ist es, was Romy so beeindruckt und sie magisch anzieht. Gegen den Willen ihrer Eltern zieht Romy der Liebe wegen nach Paris. Ob sie dort ihr Glück finden wird?

 

Romy und der Weg nach Paris ist bereits der vierte Roman den Michelle Marly über berühmte Persönlichkeiten geschrieben hat. Wie ich aus dem Klapptext des Buches erfuhr, ist dies aber das erste Buch über eine Person, die sie selbst kennenlernen durfte. Ich kenne Romy Schneider aus diversen Filmen, unter den sich u.a. Sissi – die junge Kaiserin einreihen darf. Als ich dieses Buch entdeckte, wusste ich sofort, dass ich dieses unbedingt lesen muss. Auf das Leben der jungen und erfolgreichen Schauspielerin, die leider viel zu früh starb, war ich einfach neugierig.

 

Namentlich kenne ich zwar die Bücher von Michelle Marly, aber habe, bis dato, noch keins von ihr gelesen. Der flüssige und bildhafte Schreibstil hat mich positiv überrascht und ließ mich sofort in die Geschichte von Romy Schneider ein- und abtauchen. Sofort hatte ich das Bild der jungen Schauspielerin vor Augen und sowie das auch ihrer Mutter Magda Schneider, die in einigen Filmen mit ihrer Tochter zusammen vor der Kamera stand. Romy Schneider wuchs in einer Schauspieler-Dynastie auf. Nicht nur ihre Mutter, sondern auch ihr Vater und Großvater standen schon vor der Kamera bzw. auf einigen Theaterbühnen, wo sie ihre Erfolge feiern durften. Romys Durchbruch kam mit der Sissi- Verfilmungen, wo sie an der Seite von Karl-Heinz Böhm die junge Kaiserin spielte. Nicht nur die Filme waren ein großer Erfolg, beide Hauptdarsteller wurden zu Weltstars. Schnell wurde Romy das brave Mädchenimage zu viel und sie wollte lieber Charakterrollen spielen und als ernste Schauspielerin wahrgenommen werden. Auf ihren Weg dorthin lernte sie den unbekannten Schauspieler Alain Delon kennen, der ihr das Leben mit all seinen Facetten präsentierte. Michelle Marly beschreibt in diesem Roman, wie hart es für Romy war, sich aus der elterlichen Obhut zu befreien und ihr Leben zu leben. Zudem erfährt der Leser wie schwer es für Romy war, dieses brave Sissi-Image loszuwerden, um dann die eine oder andere ernste Rolle angeboten bzw. spielen zu können. Der Weg, in Paris als Schauspielerin arbeiten zu dürfen war mehr als mühsam und steinig und genau von diesen Strapazen erzählt die Autorin. Der Leser bekommt den Romys Ehrgeiz mehr als nur einmal zu spüren. Immer wieder rappelt sie sich auf, um weiterzugehen. Aufgeben war nicht ihre Art. Aber nicht nur von ihrer schauspielerischen Karriere handelt dieses Buch, sondern auch von ihrer einzigen und wahren Liebe zu Alain Delon. Auch wenn beide später getrennte Wege gegangen sind, die Liebe blieb. Schade, dass hier nur 4 Jahre ihrer Karriere erfasst worden sind. So gerne hätte ich dieses kurze Leben bis zu ihrem Tod weiter verfolgt.

 

Eine einzigartige und sehr interessante Zeitreise, die ich in das Leben der jungen Romy Schneider machen durfte. Perfekt wird die Geschichte mit einem Nachwort in dem u.a. zahlreiche wichtige Fakten und berufliche Stationen über Romy stehen, abgerundet.

Ein tolles Buch über eine mehr als nur begabte Schauspielerin, die leider, mit nur 42 Jahren, viel zu früh verstarb.