Rezension

Sadie allein Zuhause

Die Seele des Bösen - Ruhe in Frieden - Dania Dicken

Die Seele des Bösen - Ruhe in Frieden
von Dania Dicken

Bewertet mit 5 Sternen

In diesem Band um die junge FBI Profilerin Sadie Scott erfahren wir viel über Sadie selbst und ihr persönliches Umfeld. Aber sie wird auch mit einem interessanten Fall konfrontiert, der sie bis in ihr persönliches Umfeld verfolgt.

Da Matt seine Ausbildung beim FBI in Quantico beginnt, bleibt Sadie allein in der gemeinsamen Wohnung, da die Auszubildenden während ihrer Ausbildung auf dem FBI Gelände wohnen sollen. Das ist nun so garnichts für Sadie. Sie merkt, wie schrecklich es für sie ist, ohne Matt zu leben. Aber bevor sie im Kummer versinkt, wird sie erstmal von ihrer Arbeit abgelenkt. Sie fliegt zu einem Fall nach Boston. Aber der entwickelt sich doch noch etwas anders als erwartet. Und das wird Sadie noch am eigenen Leib erfahren.

In dieser Folge erleben wir Sadie nicht nur als gute Profilerin, sondern wir erfahren viel über ihren mentalen Zustand. Ich fand es sehr menschlich, das Sadie auch einmal schwache Seiten zeigt. Ihr Alleinsein bedrückt sie und das ist ihr in der Form noch nicht begegnet. Aber zum Glück hat sie ja einige sehr enge Freunde und Familienmitglieder. Aber leider sind sie bis auf Phil weit weg. Es werden auch andere Bereiche angesprochen, die einer jungen Frau so durch den Kopf gehen. Genau die Dinge, die auch im realen Leben von jungen Menschen eine große Rolle spielen. Als Leser kann man das dann gut nachvollziehen. Ich hab jedenfalls die Gedankengänge über den Kinderwunsch gut nachvollziehen können. Man wird hier wieder tiefe Einblicke in die persönlichen Lebensumstände der Protagonisten bekommen. Und das ist auch dasSchöne an diesem Band, man wird emotional sehr an die Personen gebunden. Man lernt sie wieder besser kennen und so wird die Bindung immer stärker. Ich will jetzt einfach wissen, wie es mit den Menschen weiter geht, die man hier so gut kennenlernt. Aber nicht nur die persönlichen Lebenswege sind interessant, auch der Fall in Boston zieht einen in seinen Bann. Es ist hier schwierig von Tätern und Opfern zu sprechen, denn auch Täter können Opfer sein. Hier war meine Sympathie schon öfter auch auf der Seite des Täters. Auch wenn ich die Form der Gewaltanwendung natürlich nicht gut heißen kann. Aber ich kann einiges verstehen. Es bringt den Leser in Gewissensnot, aber auch das ist eine sehr menschliche Gefühlsregung.

Sehr gut hat mir auch das Wiedersehen mit einer anderen Profilerin aus einer anderen Serie gefallen. Diese Verknüpfung der beiden Serien fand ich richtig gut und es hat sich auch genau richtig angefühl. Es passt eben total gut und für mich als Leser beider Serien, ist es auch ein super Erlebnis. Denn es verbindet Menschen aus verschiedenen Bereichen der Welt - ein Zufall, den es auch im realen Leben gibt. Das so zu lesen war eben etwas Besonderes und hat noch einen Kick draufgegeben.

Ich hatte jedenfalls wieder eine sehr schöne Lesezeit. Wie ein Treffen mit alten Bekannten und das ist gerade in dieser Zeit, in der man weniger Kontakten wegen Corona hat, richtig schön.