Rezension

Schema F

Cocktail für einen Vampir - Charlaine Harris

Cocktail für einen Vampir
von Charlaine Harris

Bewertet mit 2.5 Sternen

Inhalt

Sookie Stackhouse war schon immer anders als die anderen Mädchen. Dies lag an ihrer Gabe die Gedanken anderer lesen zu können, die sie gerne auch als ihren Fluch ansah.
Ihr Liebesleben war lange Zeit nicht vorhanden, die wie sollte sie sich jemandem hingeben, wo sie doch genau wusste, ob dieser jemand gerade über ihre Vorzüge oder Problemzonen nachdachte?
Doch dann wurde synthetisches Blut hergestellt und die Vampire outeten sich, denn schließlich hatten sie nun eine Nahrungsquelle, die ihnen ein soziales Leben unter den Menschen ermöglichte.
Als Sookie ihrem ersten Vampir begegnete, war da nichts als Stille in seinem Kopf. Die beiden lernten sich kennen uns Sookie verliebte sich in ihn. Doch er brach ihr das Herz, das sie wiederum einem anderen schenkte – Eric, einst Wikinger, nun Besitzer einer Vampirbar und der Vampir Sheriff des Bezirks.
Durch ein Ritual gingen sie eine Vampirehe ohne Sookies Wissen ein, doch da diese Verbindung zu ihrem eigenen Schutz war, beließ sie es dabei.

Nach und nach stellt Sookie fest, dass es noch andere übernatürliche Geschöpfe gibt, ihr Boss zum Beispiel ist ein Wandler, der sich in jedes beliebige Tier verwanden kann, dann gibt es noch Werwölfe, Werpanter, Wertiger, Elfen, Dämonen und sicher noch einiges mehr.
Sookie hat selber einen kleinen Teil Elfenblut in sich, da ihre Großmutter eine Affäre mit einem Halbelfen gehabt hatte.

Sookie hat in der Vergangenheit schon einiges durchmachen müssen, doch Ruhe scheint ihr nie vergönnt zu sein. Der König von Louisiana ist bei Eric zu Besuch um einen Mord an seinem Untergebenen aufzuklären. Ein Mord, an dem sie, Eric und einige weitere Vampire beteiligt waren.
Des weiteren steht eine Bindung im Raum, die Eric´s nun toter Schöpfer in der Vergangenheit besiegelt hat. Eric soll eine Königin heiraten, dies würde für ihn viel Macht und Ansehen bedeuten, doch er müsste Sookie verlassen.

Und damit es nicht langweilig wird, schleicht sich eine Frau auf Erics Party, die zuvor Elfen Blut getrunken hat um unwiderstehlich auf Vampire zu wirken und lässt Eric von sich trinken. Dies hat eine berauschende Wirkung auf ihn und er hätte sie fast leer gesaugt, wenn Sookie nicht dazwischengegangen wäre. Die Frau verlässt die Party lebend, wird jedoch noch in Eric Garten ermordet um den verdacht auf ihn zu lenken. Wer will ihnen so schaden?

Und auch bei den wenigen verbleibenden Elfen brodelt es. Sookies Urgroßvater ist ein Elfenprinz, der Die Tore zur Elfenwelt verschlossen hat. Einige wenige Elfen blieben zurück, zwei davon sind mit Sookie verwandt und bei ihr eingezogen. Der Rest hat sich zusammengefunden und lebt in dem Stripclub ihres Cousins Claude. Nachdem Claude mit dem Elfenprinzen in die Elfenwelt zurückgekehrt ist, um einige Fragen zu klären, werden die übrigen Elfen langsam unruhig, Sookie ahnt Böses.
Die Elfen werden von Sookie angezogen, doch sie ahnt, dass dies nicht nur an der Spur Elfenblut liegt, sondern auch an dem magischen Elfengegenstand, den ihre Großmutter ihr vererbt hat.
Auch wenn sie niemandem davon erzählt hat, so scheinen sie ihn dennoch zu spüren.

Meine Meinung

Ich verfolge die Geschichten um Sookie sehr gerne, da sie eben einen sehr andersartigen Touch haben.
Diese Geschichte hier war wie üblich aufgebaut wie ein Krimi mit einem Hauptplot und zwei Nebenplots,wobei sich der eine Nebenplot letztlich zum Hauptplot gesellt hat.
Die Sookie Stackhouse Reihe zeichnet sich jedoch nicht nur durch Übernatürliches und Kriminalfälle aus, sondern durch die tiefen Emotionen und sozialen Bindungen aus.
Wir schauen sehr weit in Sookies Seele hinein, weshalb hier der Ich- Erzähler sehr passend ist. Wir bekommen all die Probleme mit, die sich in ihrem Leben und ihrem Umfeld entwickeln, seien es nun finanzielle oder Beziehungsprobleme.Auch die Bereiche Existenz, Identität, Freundschaften werden mit abgedeckt. Doch es passiert auch viel Gutes auf der zwischenmenschlichen Ebene. Wir haben eben unsere Hochs und Tiefs und alle werden behandelt.
Und genau das ist es, was die Bücher lesenswert macht, den Blick hinter die Kulissen.

Gerade weil die Geschichte aus der Ich-Perspektive geschrieben ist und wir sehr nah an Sookie herankommen, bleibt uns ihre Entwicklung nicht verborgen, die zum Glück da ist. Bei all dem, was sie erlebt hat, wäre es auch sehr abstrus, wenn sie nicht misstrauischer geworden wäre.
Lustigerweise bemerkt sie das in dem Buch auch selber.
„Wenn ich in der Vergangenheit keinen Verrat erlebt hätte, wäre ich niemals auf so eine Idee gekommen. Ich hatte die Welt so akzeptiert, wie sie nun mal war, aber es machte mich traurig, dass ich davon überzeugt war,so ein von langer Hand geplanter Betrug sei möglich.“(Seite 384)
Ihre Entwicklung ging sehr langsam und schleppend vonstatten, da sie sich an ihre naive Überzeugung klammert und nur das Gute in den Menschen sehen will, obwohl ihr diese Überzeugung bisher viel Kummer bereitet hat.
Dieses Zitat drückt aus, wie sehr sie es hasst ihre Naivität verloren zu haben, was ich irgendwie auch verstehen kann. Es ist schön an das Gute glauben zu können, auch wenn man es besser weiß. Und genau das sollte sie ja auch, schließlich zeigt ihr ihre Gabe auch das Schlimmste in den Menschen.
Doch ihre Blauäugigkeit hat sie immer noch nicht ganz abgelegt, wie wir auch in diesem Buch wieder erfahren, wo sie wieder einmal durch zu viel Vertrauen in ein Auto voller Entführer gerät und man sich einfach an den Kopf schlagen muss, es aber resigniert einfach abhakt, weil es eben nun zu den Mustern gehört.
Sookie gerät in brenzlige Situationen und ist oft selber daran Schuld, weil sie dann einen dunklen Moment hat und in ihre Naivität zurückfällt.

Dabei wären wir schon bei dem Krimiteil des Buches.
Man liest die Fälle zwar schon gern, weil sie alle eine gute Idee dahinterstecken haben, doch man hat beim Lesen das Gefühl, es würde alles irgendwie mittlerweile nach Schema F laufen.
Langsam ist die Luft einfach raus. Ich mag die Reihe, doch langsam sollte sie ein Ende finden, das eigentlich nicht mehr allzu viel neues geschieht.
Sookies Gedanken und Gefühlen, ihrer Zerrissenheit und ihrem normalen Alltag könnte ich ein ganzes Buch lang folgen, einfach weil sie als Person interessant ist und sympathisch, auch wenn ich ihre Entscheidungen nicht immer nachvollziehen kann. Die Kriminalfälle jedoch nerven allmählich.

Ich werde das vorerst letzte und hoffentlich auch endgültig letzte Buch der Reihe lesen und hoffe, dass ich mich in meiner Überzeugung, dass das Thema mittlerweile tot geschrieben wurde, täusche.
Und dich hoffe ich, dass die Autorin mit der Reihe ein Ende gefunden hat, denn manchmal ist einfach nichts mehr zu sagen und dann sollte man auch schweigen.

Fazit

Eine Reihe, die durch die Hauptperson besticht, jedoch sehr an Spannung und einfallsreichen Ideen eingebüßt hat.
Die Kriminalfälle laufen mittlerweile alle nach dem selben Schema ab, was den Reiz zu lesen sehr drosselt.
Ich denke ohne Vorkenntnisse kann man diesen Band der Reie auch nicht wirklich lesen, obwohl viele Wiederholungen vergangener Fakten und Geschenisse Hinweise darauf geben. Diese deuten jedoch nur an. Leser die die Reihe kennen nervt es, wer sie nicht kennt, der hat nur eine rudmentäre Ahnung davon.
Empfehlen würde ich das Buch nur denen, die eine Reihe nicht unabgeschlossen lassen können, oder so wie ich immer mehr von der Protagonistin hören möchten,ansonsten lieber Finger weg.