Rezension

Schlafend morden

Das Schlaflabor -

Das Schlaflabor
von Marc Meller

Tom Sonnborn leidet an Schlaflosigkeit. Eine neue Methode verspricht die erhoffte Heilbehandlung mit jedoch nicht absehbaren Folgen…zu was für einem Menschen hat ihn das Schlaflabor gemacht? Das muss Tom dringend herausfinden, bevor in seinem Umkreis noch mehr Menschen sterben.

Das Schlaflabor vermittelt vom Titel her einen Schauplatz des Geschehens, der tatsächlich eine weniger große Rolle einnimmt, als man zu Anfang vielleicht erwarten mag. Dennoch ist er wiederum Kern- und Angelpunkt der Erzählung und damit ein würdiger Namensgeber.

Tom Sonnborn wird als Person deutlich skizziert. Er hat seinen eigenen Sinn für Humor und seine eigene Art im Umgang mit seinen Mitmenschen. Seine Handlungen und sein Charakter waren insgesamt nicht sonderlich sympathisch, sodass die Sorge um die Person und das Mitfiebern für den „Thrill“ ausblieben, was das Buch mehr zu einem Krimi reduzierte.

Es ist dem Buch anzumerken, dass der Autor viel Zeit in gewissenhafte Recherche investiert hat. Dies bestätigt sich auch über die Danksagung, die u.a. an Mediziner gerichtet ist. Er gibt sich äußerst Mühe Begriffe wie neuronale Plastizität, Panpsychismus, Gaslighting und Konstruktivismus dem Leser näherzubringen. Manchmal auch in Wiederholung, was dem ein oder anderen Leser zu viel des Guten sein könnte. Hier hätte eine Kürzung auf wesentliche Zusammenhänge streckenweise zu einer besseren Lesbarkeit geführt.

Ausgenommen dieser Passagen geht die Geschichte flüssig voran und behält ein gutes Tempo im Fortgang der Erzählung bei. Es wird im Wechsel aus der Perspektive des Hauptcharakters und aus der Sicht der Ermittler jeweils investigativ versucht, die Gesamtzusammenhänge herzustellen, neue Erkenntnisse zu entwickeln, zu analysieren, zu hinterfragen. Der Thriller bietet dabei viel Raum zum Miträtseln, worin deutlich seine Stärke liegt.