Rezension

Schlaflos in Yorkshire

Ewige Buße - David Mark

Ewige Buße
von David Mark

Bewertet mit 4 Sternen

McAvoys dritter Fall , wie gewohnt spannend und vielschichtig. Seltsam zugerichtete Leichen und weit und breit kein Motiv. Die Kripo in Hull, der Hafenstadt in der Provinz Yorkshire ist ratlos. Gleichzeitig hat die Drogenmafia die Stadt fest im Griff.

In vielerlei Hinsicht unterscheiden sich David Marks Bücher von der üblichen Krimikost. Er lässt sich Zeit, seine Geschichte zu erzählen und seine Figuren zu entwickeln. Man erfährt viel über die Menschen und ihr soziales Umfeld. Was sie quält, was sie bewegt, wie sie gestrickt sind. Das ist mehr Psychologie, als in die meisten sogenannten Psycho-Thrillern bieten. Und wie in jedem guten Krimi wird solide ermittelt.

Dreh und Angelpunkt ist Detective Aector McAvoy, der sanfte Schottische Riese. Ein Mann wie ein Berg, der Schnecken über die Straße hilft und an das Gute im Menschen glaubt. Nur wenn jemand seine Familie bedroht, mutiert er zum Krieger. Ein Mann der schüchtern und sensibel ist. Dem seine Familie über alles geht und der nur zwei Probleme hat. Das Baby lässt ihn nicht schlafen und bei den meisten Kollegen gilt er als Nestbeschmutzer. Das Verhältnis zu seiner Chefin ist allerding gut und von gegenseitigem Respekt getragen. Und das obwohl er ihr gerne mal zu tief in den Ausschnitt schaut und sie ihn für ihr Leben gern aufzieht.

David Mark gewährt uns auch tiefe Einblicke in die sozialen Verhältnisse Englands, die weitab von jeglicher romantischen Verklärung sind. Da McAvoy mit einer Roma verheiratet ist, spielt auch diese vorurteilsbehaftete Volksgruppe in Marks Büchern immer wieder eine Rolle.

Angemerkt sei hier noch, dass der Klapptext wenig mit dem Inhalt des Buches zu tun hat.

Fazit: Solider schön erzählter Krimi der guten englischen Art.