Rezension

Schöne Geschichte mit liebenswürdigen Figuren

Ich hab dich im Gefühl - Cecelia Ahern

Ich hab dich im Gefühl
von Cecelia Ahern

Joyce hat gerade ihr Baby verloren und auch ihre Ehe geht in die Brüche. Aber auf einmal kann sie plötzlich Dinge, die sie vorher nicht konnte, und weiß Sachen, die sie nicht wissen sollte. Außerdem kommt ihr ein Mann, den sie vorher noch nie begegnet ist, merkwürdig bekannt vor.
Justin fühlt sich als großer Held seitdem er Blut gespendet hat. Bei einer zufälligen Begegnung mit einer Frau, die er nur zufällig beim Friseur trifft, hat er jedoch das Gefühl, als kenne er diese Frau, die ihm seitdem dauernd über dem Weg läuft.

Mein erster Eindruck war ehrlich gesagt nicht so gut. Ich bin recht schlecht in die Story reingekommen, weil sie mich zunächst nicht besonders mitgerissen hat. Es war schon früh recht klar, worauf das ganze mit der Blutspende hinaus laufen wird, deswegen war so ein bisserl die Spannung verloren.
Zu Beginn hab ich mich auch ein wenig von der Zeitform in der geschrieben wurde, also dem Präsens verwirren lassen, denn in so vielen Büchern ist mir das noch nicht unter gekommen. Das soll aber groß kein Kritikpunkt sein, das war nur mein persönliches Empfinden.

Was mich wirklich stört ist eigentlich, dass die ganze Story ja recht absurd ist. Ich meine, jeden Tag gibt es Tausende von Bluttransfusionen und auf einmal soll es eine solche Verbindung geben. Mir persönlich fehlt da wirklich noch so die Erklärung, bzw. die Begründung, auch wenn diese phantastisch wäre, aber das wäre zumindest etwas, denn die Ideen an sich, etwas so phantastisches einzubringen, finde ich eigentlich nicht schlecht. Nur fehlt da irgendwie bisher noch der Grund, die Erklärung.
Wenn man darüber jedoch hinweg sehen kann, liest sich das Buch schön und erholsam.

Die Charaktere sind authentisch und man hat sie beim lesen vor Augen und kann sie sich gut vorstellen. Gerade Joyce Vater habe ich sehr ins Herz geschlossen! Ein richtig netter Knuddel-Opa ;) Ich finds toll, wie Ahern die Kluft zwischen den Generationen beschreibt. Woher sollen die älteren Herrschaften heutzutage auch wissen, wie die ganzen neumodischen Dinge laufen?

Zum Ende hin blieb mir unverständlich, dass Joyce sich gegen die Essens-Einladung entschieden hat und für dieses abenteuerliche Versteckspiel mit Justin.
Der Mann hat sich doch bereits für sie entschieden, worauf wartet sie denn da noch? Das war für mich nicht so wirklich nachvollziehbar.
Das Ende an sich fand ich wieder realistischer. Justin glaubt nicht sofort an diese abenteuerliche Story mit der Blutspendeaktion, aber ich hätte gerne besser verstehen wollen, was dann nach einem ganzen Monat dann der ausschlaggebende Grund war sich dann doch noch mit Joyce zu treffen. Ein Monat ist ja schon eine lange Zeit, wenn man solche Gefühle mit sich herum schleppt.

Die Charaktere fand ich absolut herzlich. Neben den beiden Hauptpersonen, also Joyce und Justin, haben vor allem die Nebencharaktere wie Joyce' Vater, Al, Doris, Bea, Kate und Frankie das Buch erst lesens- und liebenswert gemacht.
Das Buch meiner Ansicht nach von den wirklich tollen Charakteren, denn die hat Cecelia Ahern wirklich super ausgearbeitet und dargestellt.