Rezension

Schwarzer Humor

Ed ist tot - Russel D Mclean

Ed ist tot
von Russel D McLean

Bewertet mit 4 Sternen

Ein überzeugender Roman gespickt mit schwarzem Humor. Ich würde diesen jedoch nicht als Kriminalroman einstufen. Zu einem solchen würde ich mir Ermittlungen und einiges an Spannung wünschen, beides trifft jedoch auf dieses Buch nicht zu. 
Die Handlung ist gut beschrieben und lässt sich angenehm lesen, doch sollte man es mit der Logik nicht zu ernst nehmen. Es ist mehr ein Humor-"Krimi", dem es in erster Linie um Skurrilität geht. 
So passieren dem Mauerblümchen, Jen, immer wieder Missgeschicke, die sie immer mehr in größeren Ärger bringen. Ihre charakterliche Entwicklung zur Serienkillerin ist etwas zu schnell geschildert, ich denke jedoch, dass dies eher schwer einzuschätzen ist, wann das menschliche Gehirn zum Schutz der Psyche die Emotionen einfach abschaltet. Ihre Gefühle hätten dennoch mehr geschildert werden können, damit sie nicht zu gefühlskalt und plastisch wirkt. 
Besonders gelungen schien mir der Anfang des Buches. Da wird das Leben Jens beschrieben und wie die ganze Misere anfing. Kurz nach dem ersten Toten wurde es etwas ruhiger, was ich ein wenig seltsam fand, da wohl kaum jemand nach einem solchen Vorfall sich so benimmt, als wäre nichts geschehen. Auch das Ende hat mich stutzen lassen, da es mir doch sehr unrealistisch vorkam. 
Der Mittelteil hat mir gut gefallen, aber auch dieser hatte seine Auf und Abs.
Alles in allem hätte ich mir mehr Beschreibungen, mehr Schilderungen von Gefühlen und ein wenig mehr Logik gewünscht. Dennoch hat mir das Buch gut gefallen.