Rezension

Seelengier

Seelengier - Susanna Montua

Seelengier
von Susanna Montua

Bewertet mit 5 Sternen

*** Klappentext ***
Mitten in Los Angeles treibt ein Seelensammler sein Unwesen. Doch sein neuester Auftrag ist anders als die bisherigen. Zum ersten Mal hinterfragt er seine Fähigkeiten und dennoch bleibt ihm keine andere Wahl, als seine Arbeit zu erfüllen. Maria ahnt, dass ihr Unheil droht, sie flieht direkt in die Arme von Susan und Jeff wagt das Unmögliche. Plötzlich ist alles anders. Marias Seele scheint spurlos verschwunden, Jeffs Boss rückt ihm auf den Leib und Susan droht durchzudrehen. Um eine Lösung zu finden, bleibt nicht mehr viel Zeit.

*** Meine Meinung ***
Tja, wo soll ich bei dieser Rezension beginnen? *grübel*
Der Klappentext klingt vielleicht ein bisschen verwirrend, aber genau das hat mich neugierig gemacht. Die Figuren werden sehr lebendig und authentisch dargestellt - da gibt es die unterschiedlichen Facetten, die ich nicht unbedingt gut heiße, die aber so im wirklichen Leben auch vorkommen. Des Weiteren machten Charaktere auch Entwicklungen durch und sie veränderten sich und ihre bisherigen Verhaltensmuster, was ich absolut interessant fand.
Vor allem der Ansatz der Autorin, einen Seelensammler zu kreieren, finde ich total klasse und das ist echt innovativ. Auch die Ausarbeitung der Figur ist ihr, meiner Meinung nach, sehr gut gelungen - sie weist viele Facetten auf, die nicht stereotyp auf einen schlechten Charakter abzielen.
Die Autorin hat eine flüssig Schreibe, die sich locker-leicht lesen lässt. Allerdings sollte man sich nicht dazu hinreißen lassen und das Buch schnell-schnell zu lesen, denn manche Kleinigkeiten kommen erst bei genauerem Hinsehen zu Tage und diese sind für das Verstehen von Motivation der Charaktere und Entwicklung der Handlung nicht unwichtig. Montua schreibt stellenweise recht detailreich, was aber immer der Situation angepasst ist und überhaupt nicht langatmig oder langweilig ist. Es unterstreicht die Momente und ich konnte mir alles recht bildlich im Kopf vorstellen.
Mir gefällt auch, dass die die Autorin ohne großartiges Gemetzel auskommt und es trotzdem schafft Spannung herzustellen. Ich fand es sehr angenehm, dass gruselige Szenen nicht in allen Einzelheiten beschrieben wurden, sondern in dem Falle allgemeiner beschrieben wurde. Da wurde die Gratwanderung zwischen detailreich und allgemeiner wunderbar vollführt.
Die Handlung entwickelt sich im Laufe des Buches und es gab die ein und andere Überraschung. Die Figuren handeln nicht stringent, sondern weisen Brüche auf, die die Geschichte aber umso realistischer werden lassen - auch wenn Fantasyelemente auftauchen. Diese Elemente wurden ganz natürlich in das reale Leben integriert, so dass das Gesamtbild stimmig war.
Auch wenn das Buch nur 284 Seiten aufweist, sollte man es nicht unterschätzen. Für mich ist es ein gelungenes Debüt von Susanna Montua und ich hoffe auf weitere Bücher und eventuell sogar Fortsetzungen von „Seelengier“.
Ich vergebe gern die volle Punktzahl.