Rezension

Sehnsucht und Skandal

SOMERSET. Sehnsucht und Skandal (1) -

SOMERSET. Sehnsucht und Skandal (1)
von Emma Hunter

Nach einer leidenschaftlichen Nacht mit einem Offizier, flieht Isabella vor den Gerüchten in ihrer Heimat in das Haus ihrer Tante in Bath, um einen Skandal zu vermeiden. Isabella muss schnell einen reichen Ehemann finden, bevor die Gerüchte ihr in die Stadt folgen. Es findet sich schnell ein geeigneter Kandidat, für den Isabella jedoch nur wenig Gefühle aufbringen kann. Als Isabella die Bekanntschaft mit Alexander Wilkinson, einem reichen, aber bürgerlichen Tuchhändler macht, geraten ihre Gefühle völlig durcheinander. Als auch noch der Offizier aus ihrer Liebesnacht auftaucht und versucht sie zu erpressen, muss sich Isabella zwischen ihrem Herzen und ihrem Ruf entscheiden.

Ich habe das Buch tatsächlich zur Hand genommen, weil auch ich dem Bridgerton-Fieber ein wenig verfallen bin. Man wird relativ abrupt in die Geschichte hineingeworfen, als Isabella bereits in Bath angekommen ist. Bereits an ihrem ersten Tag begegnet sie Alexander Wilkinson und streitet sich sogleich mit ihm. Relativ schnell baut sich zwischen den Beiden bei verschiedensten Begegnungen eine Leidenschaft auf, die in der damaligen Gesellschaft als skandalös zu beschreiben wäre. Obwohl Isabella diesen Fehler bereits begangen hat und vor dessen Folgen nach Bath geflohen ist, begeht sie erneut denselben Fehler, was ihrem sonst so klugen und vernünftigem Handeln ziemlich widerspricht. Leider gefällt mir die weitere Entwicklung der Figuren überhaupt nicht. Die anfängliche Liebe zwischen Isabella und Alexander wird durch Alexanders unüberlegtes und eifersüchtiges Handeln massiv auf die Probe gestellt und ist eigentlich nur als unmöglich zu bezeichnen. Der beinahe schon nebensächliche Handlungsstrang über den Stoffschmuggel nimmt auch eine Wendung, die mir nicht ganz logisch erscheint. Ein Lichtblick waren die Nebenfiguren allen voran Betty, aber auch Rebecca und Tom fand ich klasse.

Nach einem sehr starken Anfang der Geschichte hat mich die Figurenentwicklung und Handlung immer weniger überzeugen können. Die Figuren wurden mir immer unsympathischer, was leider dem Lesevergnügen im Weg stand. Deshalb kann ich leider nur 3,5 Sterne verteilen.