Rezension

Sehr gut

In Blut geschrieben
von Anne Bishop

Bewertet mit 4.5 Sternen

Meg Corbyn ist auf der Flucht und landet dabei im Courtyard - dem Bereich der Stadt, der den Anderen gehört. Wesen, die menschlich aussehen können, es aber nicht sind und die Menschen mehr als Nahrung ansehen. Doch auch Meg ist mehr, als sie scheint und findet einen Platz, an dem sie sich zu behaupten versucht, unsicher, wie lange sie hier überleben wird.

 

Die Welt, die Anne Bishop erschafft, ist eine Art Version unserer Welt, doch ohne die Menschheit an der Spitze und daher ungleich düsterer. Und zugleich sehr faszinierend, denn die Facetten der Welt werden nach einer kurzen, wichtigen Einleitung nur nach und nach aufgedeckt. Die Geschichte liest sich wie Urban Fantasy, auch wenn es in keiner der uns bekannten Städte spielt, und entwickelt einen unglaublichen Sog, was nicht zuletzt den Charakteren zu verdanken ist. Meg ist eine starke, wenn auch naive Heldin, die zu begleiten unglaublich Spaß macht. Ich hätte nie gedacht, das einmal über eine dermaßen arglose Protagonistin zu sagen... Doch auch weitere Charaktere wie Simon, Sam, Tess und Henry haben es schnell in mein Herz geschafft. Dabei schafft die Autorin es fast durchgehend, die Balance zwischen Düsternis und Sympathie zu halten. Nur an ein, zwei Stellen fiel die Waagschale für meinen Geschmack etwas zu sehr in Richtung Kuschelkurs.

 

Auch über die Spannungskurve lässt sich nicht klagen. Sowohl Megs Einleben sorgt für Spannungen und lässt mitfiebern, als auch die Ereignisse aufbauend auf der Tatsache, dass sie auf der Flucht ist. Da es sich um einen Reihenauftakt handelt ist am Ende des Buches nicht alles abgeschlossen, doch die Handlung ist rund und hält ein zufriedenstellendes Ende bereit. Ich hatte auf jeden Fall viel Spaß beim lesen und wollte das Buch zwischendurch gar nicht weglegen.