Rezension

Sie blieb sich selbst treu - Frau von Goethe

Frau von Goethe -

Frau von Goethe
von Beate Rygiert

Bewertet mit 5 Sternen

Die Handlung spielt in Weimar und beginnt im Sommer 1788. Christiane lebt dort mit ihrer Stiefschwester Ernestina sowie der Schwester ihres verstorbenen Mannes zusammen. Ihr zwei Jahre älterer Bruder Christian arbeitete als Schreiberling, für einen Hungerlohn. Christiane hatte in der Manufaktur für Kunstblumen Arbeit gefunden. Christianes Bruder hatte sie schon vor längerer Zeit gebeten, dem Herrn von Goethe einen Brief zu überbringen, in dem er um Hilfe bat. Und so nimmt die Geschichte ihren Lauf. Christiane lernt Goethe kennen - es war Liebe auf den ersten Blick. Man bedenke die damalige Zeit, was ihre Liebe betraf. Denn irgendwann kam es ans Licht und die Gesellschaft redete. Doch Christiane ist eine starke Persönlichkeit, die von Goethe über alles geliebt wird. Sie ist seine Inspiration, seine Muse. Auch wenn die beiden nicht verheiratet sind, gehen sie offen mit ihrer Verbundenheit um. Es mag sein, dass Goethe vermögend war. Aber dennoch abhängig vomn Herzog. Für damalige Zeiten war die Beziehung der beiden ein Skandal. Und alsbald bekommen sie dies auch zu spüren. Dann wird Christiane schwanger und sie bekommt einen Sohn. Was aber ist, wenn Goethe etwas passiert? Goethe hatte ihr schon von Beginn der Beziehung gesagt, dass er nicht heiraten wird. Da die Zeiten immer schwieriger werden, überrascht er sie eines Tages mit einem Heiratsantrag. Nun, nach so langen Jahren, wird Christiane Frau von Goethe.
Die Romanbiografie ist für mich eine wunderbare Hommage für eine faszinierende, starke Frau. Im Vordergrund steht definitiv Christiane Vulpius, auch wenn man meint, der große Herr Goethe würde sie mit seinem "Licht" überstrahlen. Die Liebe und Verbundenheit zwischen den beiden beeindruckt.
Durch diesen Roman habe ich eine wahrlich faszinierende Frau kennen lernen dürfen. Sie ist eine sympathische Protagonistin, die mir während des Lesen mehr denn je ans Herz gewachsen ist. Christiane besticht durch ihren Charakter, ihre Intelligenz und ihren starken Willen.
Als Christiane im Juni 1816 stirbt, lautete Goethes Tagebucheintrag: "Leere und Totenstille un und außer mir."
Die Autorin versteht es gut, sich in das Leben dieser selbstbewussten Frau hineinzudenken und zu fühlen. Sie schafft es durchgehend den Leser an das Buch zu fesseln.