Rezension

Spannende Ermittlungen

Mordsand -

Mordsand
von Romy Fölck

Bewertet mit 5 Sternen

Am Strand einer Elbinsel wird ein Skelett gefunden. Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn nehmen die Ermittlungen auf. Es stellt sich heraus, dass es sich offenbar um einen Mann handelt, der vor etwa dreißig Jahren gefesselt im Schlick vergraben wurde. Der Fall ist rätselhaft. Doch wenig später wird ein erfolgreicher Bauunternehmer, ebenfalls gefesselt im Schlick sitzend, tot aufgefunden. Daraus ergeben sich zwar neue Ermittlungsansätze, doch so leicht lässt sich der Täter nicht enttarnen...

"Mordsand" ist bereits der vierte Fall für Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, ist es nicht zwingend notwendig, die vorherigen Teile zu kennen. Wenn man allerdings daran interessiert ist, die beruflichen und privaten Weiterentwicklungen der Hauptcharaktere zu verfolgen, ist es ratsam, die Reihenfolge einzuhalten. 

Der Einstieg in die Handlung gelingt mühelos, denn Romy Fölck versteht es wieder hervorragend, Charaktere und Handlungsorte so zu beschreiben, dass man meint, selbst vor Ort zu sein. Fans der Reihe dürfen sich über ein Wiedersehen mit den altbekannten Protagonisten freuen und beobachten, was sich auf dem Paulsen Hof mittlerweile getan hat. Und auch in Bjarne Haverkorns Privatleben gibt es interessante Neuigkeiten. Diese Einblicke drängen sich aber nicht zu sehr in den Vordergrund, sondern sorgen dafür, dass die Hauptcharaktere noch sympathischer und lebendiger wirken. Im Zentrum der Ereignisse steht ganz klar die Suche nach dem Täter. 

Dabei wird die Handlung in zwei Ebenen unterteilt. Man beobachtet die aktuellen Ermittlungen und außerdem gibt es Rückblicke in die Vergangenheit. Hier verfolgt man gleichermaßen interessiert und entsetzt, was sich zu DDR-Zeiten in den Jugendwerkhöfen, in die vermeintlich schwererziehbare Jugendliche von der Jugendhilfe eingewiesen wurden, zugetragen hat. Diese Einblicke schockieren und regen zum Nachdenken an. Obwohl man durch diese Szenen Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn einen kleinen Schritt voraus ist, lassen sich der Täter und die genauen Hintergründe, die zu den Toten im Schlick führten, nicht genau ausmachen. Der Fall ist und bleibt lange rätselhaft. Hier ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint und deshalb kann die früh aufgebaute Spannung durchgehend gehalten werden. Es kommt zu Wendungen, die dafür sorgen, dass man zum Schluss noch einige Überraschungen erlebt. Krimileser kommen bei diesem Fall also voll auf ihre Kosten. 

Ein rätselhafter und durchgehend spannender Fall für Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn, der außerdem zum Nachdenken und Erinnern anregt.