Rezension

Spannende Unterhaltung mit Gruselgänsehautmomenten

Die Zerrissenen - Stephanie Fey

Die Zerrissenen
von Stephanie Fey

Vor zwei Jahren habe ich mit "Die Verstummten" mit der Rechtmedizinerin Carina Kyreleis Bekanntschaft gemacht. Dass das Buch damals bereits der zweite Teil mit Carina war, hat beim Verständnis nicht gestört.
Jetzt ist mit "Die Zerrissenen" Stephanie Feys dritter Band der Reihe erschienen und diesmal muss ich sagen, dass man "Die Verstummten" durchaus kennen sollte, um einem der Haupthandlungsstränge folgen zu können.

Ein neuer Fall fordert Carinas Aufmerksamkeit: auf einem Friedhof werden in Gruften Leichen gefunden, die dort nicht hingehören. Dass es das gesamte Buch hindurch regnet, macht die Arbeit im Freien auch nicht angenehmer. Zusätzlich zu dieser Untersuchung setzt sich der Handlungsstrang um Carinas leibliche Mutter, der bereits in "Die Verstummten" begann, hier nahtlos fort, sodass es Carina mitunter schwer fällt, allem genug Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Darüber hinaus ist da ja auch noch Peter, mit dem sie in "Die Verstummten" angebändelt hat - haben die beiden eine Chance, eine richtige Beziehung aufzubauen?

Stephanie Fey gelingt es hier einmal mehr, mich von Anfang an mitzunehmen, gerade die Einschübe aus Sicht des Täters sind sehr interessant. Aber auch die geheimnisumwitterten Umstände bezüglich ihrer leiblichen Mutter, lassen das Gedankenkarussell nicht still stehen und die Autorin präsentiert Hintergründe und Wendungen, die man so nicht erwarten konnte.

Wie oben bereits erwähnt, sollte man "Die Verstummten" gelesen haben, darüber hinaus ist ein politisches Grundinteresse von Vorteil, denn RAF und BND scheinen überall mitzumischen.

Gewünscht hätte ich mir noch einen etwas größeren Anteil der Gesichtsrekonstruktion in der Handlung, deren Möglichkeiten ich sehr interessant finde und die die Reihe auch zu etwas Besonderem macht. Aber abgesehen davon bietet "Die Zerrissenen" eine spannende Leseunterhaltung mit Gruselgänsehautmomenten.