Rezension

Spannender Reihenauftakt

Travis Delaney - Was geschah um 16:08? - Kevin Brooks

Travis Delaney - Was geschah um 16:08?
von Kevin Brooks

Bewertet mit 4 Sternen

Travis Delaneys Eltern sind Privatdetektive und verunglücken während Recherchen tödlich. Travis fällt es schwer, an einen Unfall zu glauben und beginnt, selbst Nachforschungen über den letzten Fall seiner Eltern anzustellen...

„Was geschah um 16:08?“ bildet den Auftakt zur Jugend-Krimi-Trilogie um den dreizehnjährigen Travis Delaney, der seit wenigen Tagen Vollwaise ist und bei seinen Grosseltern lebt (und zufälligerweise am selben Tag Geburtstag hat wie ich). Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive von Travis in der Vergangenheit erzählt. Über Travis erfährt der Leser trotz der gewählten Perspektive nicht sehr viel, lediglich dass er boxt und schlecht Schach spielt, wird klar. Allerdings passt das sehr gut ins gewählte Setting, da so kurz nach dem Tod seiner Eltern fast alle seiner Gedanken und Gefühle auf den Unfall und dessen Ursachen fokussiert sind. Hätte Travis in dieser Situation dem Leser von seinen Hobbies, Lieblingsbands und Freunden in der Schule erzählt, wäre mir das wohl eher unpassend vorgekommen. Wie bei der Ich-Perspektive so üblich erfährt man über die anderen Figuren nur das, was der Protagonist über sie denkt oder direkt wahrnimmt, sie bleiben daher eher blass. Etwas deutlicher sind lediglich Travis' Grossvater und seine Uroma Nora gezeichnet.

Die Handlung erscheint zunächst sehr geradelinig aufgebaut, enthält aber im Laufe der Geschichte doch einige überraschende Kniffe, sodass die Spannung immer hoch bleibt und weder Travis noch der Leser jeweils genau wissen, was vor sich geht und wem sie vertrauen können. Die Handlug ist mehr oder weniger in sich abgeschlossen, bleibt aber zum Ende hin offen genug, um Lust auf den nächsten Teil zu machen.

Der Schreibstil des Autors Kevin Brooks lässt sich flüssig lesen und zog mich sofort in die Geschichte hinein, auch wenn mir einige etwas holprige Stellen und unnötige Wiederholungen aufgefallen sind (was natürlich auch an der Übersetzung liegen könnte). Das Buch richtet sich mit dem erst dreizehnjährigen Protagonisten klar an ein jugendliches Publikum, aber wie man bei mir sieht können sich auch Erwachsene gut damit unterhalten.

 

Mein Fazit

Spannender Auftakt in die Jugend-Krimi-Reihe, die sich auch für Erwachsene eignet. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil.