Rezension

Spannendes Puzzlespiel

Wörthersee mortale - Roland Zingerle

Wörthersee mortale
von Roland Zingerle

Bewertet mit 5 Sternen

„...Heinz sagte nichts, er starrte sie nur an, eine gefühlte Ewigkeit lang. Seine Augen waren weit geöffnet, in seinem Blick lag gleichzeitig alles und nichts...“

 

Magister Armin Oberhofer ist Leiter einer Versicherungs-AG. Er hat für den Privatdetektiv Heinz Sablatnig eine neuen Auftrag. Nach 13 Jahren wurde Raunjak vorzeitig aus der Haft entlassen. Er hatte damals bei einem Raubüberfall eine Kiste Zigarren erbeutet. Die sind bis heute verschwunden. Tom Schilling, der Sohn des Besitzers, hat nun für das Auffinden eine Belohnung ausgesetzt Gleichzeitig ist die Polizei auf der Suche nach der Beute. Sabine, Heinz` Schwester, arbeitet bei der Polizei.

Der Autor hat einen fesselnden Krimi geschrieben. Die Geschichte lässt sich zügig lesen.

Schnell stellt sich heraus, dass Raunjak raffinierter vorgeht als gedacht. Die Falle der Polizei läuft ins Leere. Schlüsselfigur ist Raunjaks damalige Frendin Simone. Doch sie ist kurz nach dem Überfall an Lungenkrebs gestorben. Hat sie Raunjak eine Nachricht hinterlassen? Und wenn ja, wo und wie? Es kommt darauf an, wer bei der Suche nach dem Puzzlesteinen der Schnellere ist.

Der Schriftstil des Buches ist leicht und locker. Ab und an blitzt der feine Humor des Autors auf. Ansonsten liest sich die Geschichte wie ein geschickt inszeniertes Verwirrspiel. Puzzle für Puzzle nähert sich Heinz der Wahrheit. Dabei werden gekonnt die Besonderheiten der Gegend um den Wörthersee in die Geschichte mit einbezogen. Eine der Attraktionen ist die Fête Blanche. Dorthin hat Tom Schilling Heinz zu einem Gespräch eingeladen. Die Gegend um den Wörthersee wird ausführlich beschrieben. Sehr gut wiedergegeben werden die Emotionen der Protagonisten. Obiges Zitat drückt Heinz` tiefe Verletzung aus. Durch einige Rückblicke in die Vergangenheit wird dargestellt, warum manche Personen gerade so agieren, wie sie es tun. Interessant dargeboten wird die Geschichte der Zigarren, die ihren hohen Wert begründet. Auch als Nebenfiguren hat der Autor außergewöhnliche Charaktere kreiert. Ich denke dabei insbesondere an Frau Kaiser. Beim aufmerksamen Lesen kann man in der Geschichte manch Feinheiten und amüsante Momente entdecken.

Das Cover mit dem Schloss am Wörthersee passt.

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Ich konnte mitdenken und mit rätseln und bin genauso oft in die Irre gegangen wie Heinz. Die Polizei hat sich erst recht nicht mit Ruhm bekleckert.