Rezension

Tatort Wörthersee

Wörthersee mortale - Roland Zingerle

Wörthersee mortale
von Roland Zingerle

Bewertet mit 4 Sternen

Heinz Sablatnig, Privatdeteketiv am Wörthersee, soll für die Fiducia-Versicherung das hochversicherte Diebesgut eines Raubes wiederfinden. 13 Jahre zuvor war dem reichen Fabrikanten Schilling eine Kiste edler kubanischer Zigarren mit dem Konterfei Fidel Castros im Wert von über einer halben Million Euro gestohlen worden. Der Dieb, Guido Raunjak, wurde zwar geschnappt, hat das Versteck der Zigarren und auch seinen Auftraggeber nie verraten. Nun kommt Raunjak vorzeitig aus dem Gefängnis und Sablatnig soll sich an dessen Fersen hängen. Dabei beginnt eine Schnitzeljagd rund um den Wörthersee, wobei Raunjak dem Privatdetektiv zunächst immer einen kleinen Schritt voraus ist.

Der Privatdetektiv Heinz Sablatnig gibt dabei eine überaus sympathische Figur ab. Der Leser begleitet ihn zum Besuch bei den Eltern inklusive Kasnudeln und lernt Sablatnigs Schwester Sabine kennen, die praktischerweise bei der Polizei arbeitet, sodass sich beide bei den Ermittlungen gegenseitig unterstützen können. Sablatnigs Traumfrau Verena begleitet ihn zur Schickimicki-Party, der Fête Blanche, wo er Näheres über seinen Auftrag vom Sohn des Fabrikanten Schilling erfährt. Die Darstellung der Partygesellschaft, in der Geld wohl alles bedeutet, aber keine Rolle spielt, ist eine gelungene Satire.

Raunjak erweist sich als kein leichter Gegner für Sablatnig, und so geraten sowohl er als auch seine Schwester Sabine und Verena in Gefahr.

Am Ende geht die Auflösung etwas schnell und stellenweise hätte die Spannung noch etwas wirkungsvoller gesteigert werden können. Dennoch ist der (fast) unblutige Krimi spannend und unterhaltsam. Originell und amüsant ist besonders, wie sich Heinz Sablatnig am Ende für die beschwerlichen Ermittlungen selbst belohnt.