Rezension

spannendes Verwirrspiel

Gerecht ist nur der Tod - Judith Bergmann

Gerecht ist nur der Tod
von Judith Bergmann

Bewertet mit 4 Sternen

Ein Kölner Promi wird auf dem Weg zum Traualtar erschossen. Der Fall ist öffentlichkeitswirksam und das Ermittlungsteam wird von einer Psychologin begleitet, die nun als Journalistin arbeitet, damit sie im Nachgang über die seelische Belastung der Ermittler schreiben kann. Der Tote war nicht nur beliebt und es bieten sich mehrere Ermittlungsansätze, bzw. Motive, jedoch gibt es zunächst nichts Greifbares. Als weitere Morde nach ähnlichem Muster geschehen kommt langsam Licht ins Dunkel – oder nicht? Ein gut konstruiertes Verwirrspiel, bei dem einige der Beteiligten nicht die sind, die sie zu sein vorgeben und sich gegenseitig bespitzeln, beginnt. Nach einigen Wendungen kann man als Leser vermuten, wer hinter Allem steckt, die Motivation bleibt lange verborgen. Die Geschichte regt auch zum Nachdenken an, da man hier vermuten kann, dass der Täter sich in seiner Motivation mehr als verrannt hat und einer Illusion von Gerechtigkeit aufgesessen ist, die er erreichen wollte.

Das Buch ist toll geschrieben, der Spannungsbogen ist durchweg da, man kann das Buch schlecht aus der Hand legen. Die Psychologin Ina erzählt aus ihrer Sicht, so dass man einen guten Einblick in ihre Gedankenwelt erhält, jedoch scheint auch sie etwas vor sich zurückzuhalten, so dass man doch nicht alles weiß. Das ist gut gemacht und reißt den Leser mit Tempo durch das Buch. Die beiden Ermittler und die Psychologin sind interessante Charaktere mit Geschichte, die gut konstruiert und etwas abseits der üblichen Krimiklischees angelegt wurden.

Aufgrund der Persönlichkeit des Täters erschien mit das Ende nicht ganz glaubhaft, wenn es auch spannend war, daher 4 von 5 Sternen.