Rezension

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Starker Anfang, mittelmäßiges Ende

The Chosen One - Die Ausersehene - Isabell May

The Chosen One - Die Ausersehene
von Isabell May

Bewertet mit 3.5 Sternen

Skadi ist eine Ausersehene, die dem Volk Kinder schenken soll, so ist es ihre Aufgabe. Doch kurz vor ihrer ersten Vereinigung kommen ihr Zweifel. Aus Furcht vor dem ihr zugeteilten Lord Darian bricht sie in einer Nacht-und-Nebel-Aktion aus ihrem goldenen Käfig aus und lässt ihr wohlbehütetes Leben ein für alle Mal hinter sich. Außerhalb der schützenden Mauern ist sie völlig hilflos, bis sie auf eine recht seltsame Gruppe stößt, die mehr zu verbergen hat, als Skadi zuerst annimmt.

Das System um die Ausersehenen und die einfachen Bürger wird ausreichend geschildert, um die Bedeutung dahinter erfassen zu können. Es beginnt wie eine typische Dystopie mit dem elementaren Gedanken der Protagonistin auszubrechen und das System ändern zu wollen. Doch dann mischen sich noch fantastische Elemente in die Geschichte, die eine ganz neue Welt ungeahnter Herausforderungen für sie bereithalten. Skadis Entscheidungen konnte ich nicht immer nachvollziehen, da sie eigentlich zufrieden mit ihrem Leben ist, dann aber plötzlich alles wegwirft, weil sie prompt merkt, dass sie mehr möchte als dieses Leben ihr geben kann. Kurz zuvor war sie noch von dem Wohlwollen der Regentin überzeugt und dann zweifelt sie alles an. Die Flucht und das Kämpfen und Zurechtfinden in einer völlig fremden Welt sind durchaus spannend. Die aus höchst unterschiedlichen Charaktere der zufällig zusammengewürfelten Gruppe sind abwechslungsreich, doch stellen sich die typischen Stereotype schnell dar. Die unliebsame Dreiecksliebesgeschichte hat mir weniger gefallen, auch wenn Skadi erstaunlich erwachsen damit umgeht und ein sehr freundlicher und herzlicher Charakter ist. Im Mittelteil und am Ende nimmt die Spannung deutlich ab, es bleibt aber trotzdem interessant und mit übernatürlichen Elementen bespickt. Ein solider Anfang der Dilogie.