Rezension

stürmischer Klassiker

Sturmhöhe -

Sturmhöhe
von Emily Brontë

Bewertet mit 4.5 Sternen

Klappentext:

Emily Brontës Roman über unbändige Liebe, Leiden und Verwüstung ist ein Meisterwerk von intensiver, verstörender Kraft. Es beginnt in einem Schneesturm, als Lockwood, der neue Mieter von Thrushcross Grange im kahlen Yorkshire Moor, gezwungen ist, in Wuthering Heights Schutz zu suchen. Dort erfährt er die Geschichte der stürmischen Ereignisse, die sich Jahre zuvor abgespielt haben: die intensive Leidenschaft zwischen Heathcliff und Catherine Earnshaw, ihren Verrat an ihm und die bittere Rache, die er nun an den unschuldigen Erben der Vergangenheit übt.

Meine Meinung:

„Sturmhöhe“ stand schon sehr lange auf meiner Leseliste und ich durfte es jetzt im Rahmen einer Leserunde auf Was liest du? lesen.

 

Zunächst muss ich sagen, dass diese Ausgabe einen wunderschönen Einband mit Prägung und Veredelung hat. Hilfreich ist außerdem der Stammbaum zu Beginn des Buches.

Brontës Schreibstil hat mich absolut begeistert. Sie beschreibt sehr gut die Umgebung aber auch die Charaktere und ihre Eigenschaften. Obwohl der Roman vor Gewalt und düsterer Stimmung nur so trieft und dies eigentlich garn nicht meins ist, konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen, weil es mich so sehr gefesselt hat. Sicher entspricht der Schreibstil nicht dem heutigen. Trotzdem hatte ich keine Probleme beim Lesen.

Wie bereits erwähnt ist die Stimmung im gesamten Roman sehr düster und überschattet von Gewalt und den frühen Toden verschiedener Familienmitglieder. Dies beeinflusst auch die Charaktere.

In der ersten Generation scheint das Ehepaar auf Wuthering Heights noch einigermaßen glücklich zu sein. Zumindest so lange, bis der Herr des Hauses von seiner Reise ein Findelkind mit sich bringt.

Er liebt das Kind und zunächst scheint es sich auch mit den Kindern des Hauses zu verstehen. Schnell wird jedoch klar, dass Heathcliff keinen einfachen Charakter hat. Seine Beziehung zu seiner Stiefschwester Catherine bewegt sich zwischen Hass und inniger Liebe. Schließlich gewinnt der Hass, als Catherine Edgar, den Sohn der Lintons heiratet.

Catherine hat auch keinen einfachen Charakter. Sie hat Freude daran andere zu ärgern und leidet unter ihrer labilen Psyche. Sie heiratet Edgar nicht aus Liebe, sondern weil er ihr etwas bieten kann. Schließlich stirbt sie im Kindbett, sehr zum Bedauern ihres Mannes, der sie aufrichtig geliebt hat. Auch ihr Bruder stirbt unerwartet schnell und hinterlässt einen Sohn, der in der Obhut Heathcliffs aufwächst. Heathcliffs Hass wandelt sich in Rachsucht und er heiratet Edgars Schwester, um sich an ihm zu rächen. Mit seinem Sohn hat er ebenfalls Pläne zu seinen Gunsten. Linton, von Kind an sehr kränklich, soll Cathy Catherine und Edgars Tochter heiraten, damit er beim Tode Lintons Trushcross Grange erben kann.

Erst die letzte Generation scheint mehr Glück zu haben, nachdem Heathcliff schließlich gestorben ist.

Erzählt wird diese grausame Familiengeschichte von der langjährigen Haushälterin Nelly, die Lockwood berichtet, was er von seinem Vermieter zu erwarten hat.

 

Insgesamt ist „Sturmhöhe“ ein wirklich grausamer Klassiker, der sich aber auf jeden Fall lohnt zu lesen.