Rezension

Superspannender Krimi und Familientragödie

Dunkle Marsch
von Heike Denzau

Bewertet mit 5 Sternen

Zum Inhalt: Der Journalist Gero Schlüter erfährt durch Zufall von einem düsteren Familiengeheimnis der angesehenen Itzehoer Wenckenberg-Familie, mit deren Hilfe er seinem kleinen Neffen mit Down-Syndrom eine Delfin-Therapie ermöglichen will. Doch sein Plan geht furchtbar schief und so ist bald Mordermittlerin Lyn Harms und ihr Team gefragt. Daneben forscht auch Geros Schwester Juliane privat nach und gerät bald in Gefahr, denn in dem Wenckenbergschen Clan geht offenbar ein zu allem bereiter Mörder um...

Der Krimi ist wieder superspannend geworden! Ich konnte das Buch kaum aus der Hand nehmen und habe sowohl in dem Erzählstrang der Gegenwart mit Gero und auch Lyn mitgefiebert als auch in der Retrospektive der 1940er Jahre, in der die Matriarchin der Wenckenbergs eine Jugendliche war und Tagebuch geschrieben hat, wie schwierig und gefährlich das Leben mit ihrer Schwester mit Down Syndrom damals unter der Naziherrschaft war.

Der Erzählstil ist gut und unterhaltsam zu lesen, und je nach der jeweiligen Handlung mal dramatisch, mal eher frech (z. B. wenn Lyn ihr Hochzeitskleid aussucht) und emotional, dann wieder lustig, so dass man als Leser/In immer gut in der Geschichte und im Spannungsbogen drin bleibt. Der Krimi hatte keine Längen, das Erzähltempo ist angemessen hoch und man kann bei der Auflösung des Falls gut miträtseln und auch, bei ganz genauem Lesen, auf die Lösung kommen (bin ich aber nicht gg).

Mein Fazit daher: Mir hat der Krimi wieder sehr gefallen. Das Thema fand ich sehr spannend: Das Leben von Menschen mit Down Syndrom, vor allem im Dritten Reich, das ist ja ein düsteres Kapitel der deutschen Geschichte. Daneben war die Ermittlung und das Privatleben der mir aus Vorgängerbänden schon bekannten Lyn Harms wieder sehr unterhaltsam, ebenso wie die Familientragödie des Clans, welche ich als klassische Krimileserin sehr schätze. 

Von mir gibts daher eine klare Leseempfehlung!