Rezension

Tiefgang fehlt!

Lolito - Ben Brooks

Lolito
von Ben Brooks

Bewertet mit 2 Sternen

Etgar wurde von seiner Freundin Alice verlassen. In den Sommerferien hängt er alleine in seinem Haus rum weil seine Eltern für ein paar Tage wegen einer Hochzeit verreist sind. Er verbringt viel Zeit im Internet und trifft in einem Chatroom eine Frau namens Macy. Er gibt sich dabei als älteren Geschäftmanns vor und verschickt einige Fotos und Mail damit. Einige Tage später kommt Macy zufälligerweise nach London und die beiden wollen sich in einem Hotel treffen um miteinander zu schlafen. Zuerst möchte Etgar nicht hin, da sie dann seine Lüge aufdecken und herausfinden würde das er erst ein Teenager ist, aber dann entschließt er sich doch dazu sie zu treffen.

Der Klappentext hat mich sofort angesprochen und ich war schon sehr neugierig auf dieses Buch. Gemeinsam mit dem Titel und der grellen Farbe sticht es sofort ins Auge. Allerdings wurden meine Erwartungen leider ziemlich enttäuscht.Versprochen wurde eine komische, berührende und wahrhaftige Geschichte. Leider traf nur Letztes zu. Humor endeckte ich überhaupt keinen. Berührt hat mich die Geschichte leider auch nicht.
Der Protagonist Etgar ist im Buch ziemlich down, weil seine Freundin Alice ihn mit einem seiner besten Freund betrogen hat. Er macht mit ihr Schluss, kann ihre Trennung allerdings nicht verkraften. Immer wieder kommt es zu Rückblicken in denen Alice und Etgar mehr oder weniger glücklich sind. Zusammen sehen sie sich Filme und Videos an, trinken Wein und machen verrückte Dinge. Als er im Internet Macy trifft, beginnt die Beziehung nicht mit Gefühlen sondern beschränkte sich rein auf das körperliche.
Sehr realitätsnah beschreibt der Autor ein Bild eines Jugendlichen, der Gewaltvideos ansieht weil sie interessant sind und ohne sich mehr Gedanken darüber zu machen, der Frauen im Internet kennen lernt, Alkohol trinkt und sich erwachsen fühlt. Das war das einzig Gute an diesem Buch, es führt einem vor Augen mit welchen müden Augen sich manche Menschen durchs Leben angeln ohne auch nur ein Füncken nachzudenken. Leider war mir der Protagonist sehr unsympatisch, da er dauernd hin und her gerissen ist und seine Entscheidungen ohne genug Hintergrund fällt.
Sehr gut gefallen hat mir das Ende gefallen, da es überraschend kommt und das eher triste Buch etwas aufrüttelt. Ehrlich gesagt bin ich sehr froh dass das Buch nur sehr dünn ist, da ich mich nicht weit mit dem Protagonisten auseinander setzen wollte. Schlussendlich war ich sehr froh das ich durch bin.

Das Buch war nicht das was ich erwartet habe, es fehlt sowohl Humor als auch Tiefgang. Das Buch zeigt in einem sehr realistischen Bild wo die Prioritäten der Jugend liegen. Doch dabei wird sehr jugendliche Sprache verwendet die mir etwas zu viel des 'Guten' war.