Rezension

Tiere mit besonderem Instinkt für Hilfesuchende

Alles, was passieren wird -

Alles, was passieren wird
von Katharina Hacker

Bewertet mit 4.5 Sternen

Eine wärmende Geschichte, die zeigt, dass das Leben nicht an seinen Tiefpunkten stehen bleibt.

Der Tod der Mutter wirft Iris aus der Bahn. Nichts fühlt sich mehr richtig an, nirgendwo gehört sie mehr hin. Dazu kommen die Geldsorgen, die neue Wohnung, die ihr kein Zuhause ist, und der Vater, der in Wortlosigkeit versinkt. Ohne Anker treibt sie der Dunkelheit entgegen. Doch dann hat sie eine zufällige Begegnung mit der Stute Bella, die das Gefühl gibt, etwas Wichtiges wieder gefunden zu haben.

Die Geschichte wird aus Iris' Sicht erzählt und ihre Trauer und Hoffnungslosigkeit geht zu Herzen. Besonders das Gefühl des Fremdseins und der Entfernung von den Freunden wird wahnsinnig gut transportiert. Irgendwann hat sie sich soweit entfernt, dass es keinen Weg mehr zurückzugeben scheint.

Die Begegnung mit Bella bringt dann die Wendung. Und plötzlich scheint alles, was vorher undenkbar war, wieder in den Bereich der Möglichkeiten zu rücken.

Mir gefällt, wie sensible das Thema Trauer und Verlust in der Geschichte aufgegriffen wird, und dass sie nicht einfach durch die äußeren Geschehnisse weggewischt wird. Trotzdem entwickelt die Geschichte Tempo und Spannung und hat gerade durch die beiden Hunde viele lustige Szenen. Die Beziehung zu den Tieren und ihre tragende Rolle ist wunderbar erzählt. Manche Entwicklung ist vielleicht etwas zu optimal verlaufen. Aber man gönnt Iris so sehr, dass das Leben ihr endlich wieder positive Momente beschert, dass man darüber hinwegsehen kann, dass sich manche Probleme im Verlauf sehr schnell in Luft auflösen.

Gut gefallen hat mir das Ende, das Hoffnung macht und Platz für Entwicklung lässt.