Tödlicher Blütenstaub
Bewertet mit 3.5 Sternen
Die Geschichte um die junge Opal, die in einem schicksalhaften Moment alles bis auf ihr Leben verliert, hat mich überraschend stark in den Bann gezogen. Nur alle vier Jahre können die schwarzen Blüten des Dunkeldorn geerntet werden. Aus seinem tödlichen Blütenstaub wirken die Magier des Landes Magie, während die Landbevölkerung auf dem Feld bei der Pflege der Pflanze unter unmenschlichen Bedingungen schuftet und nicht selten sogar ihr Leben verliert. Opal kennt nur ihr Leben rund um die Plantagen des Dunkeldorns, aufgrund eines schrecklichen Unglücks muss sie sich nun an der Universität in der Hauptstadt zurechtfinden und lernt die andere Seite des Dunkeldorns kennen.
Katharina Secks Fantasy-Auftakt um Tensia, Opal und den Dunkeldorn ist vielversprechend. Geschickt enthüllt sie in ihrem ersten Band nur wenig von Land und Leuten, lässt uns allein aus Opals Perspektive auf die Geschehnisse blicken. Als geübte Fantasyleserin ist mir die ein oder andere Schwäche in Geschichte nicht entgangen, aber der Erzählstil von Katharina Seck ist äußerst mitreißend und wiegt die kleinen Ungereimtheiten oder Vorhersehbarkeiten auf. Genau was ich hoffe und erwarte, wenn ich mit einem neuen literarischen Abenteuer beginne. Der Plot ist wichtig und die Figurengestaltung, aber vor allem muss mich der Erzählstil erreichen. Er entscheidet, ob ich nur stiller Mitleser am Rand bin oder direkt an Opals Seite durch die dunklen Flure der Universität schleiche. Denn bin ich dort gelandet, will ich ungern wieder zurück nach Hause in meinen Lesesessel.