Rezension

Tolle, gefühlvolle Geschichte mit klitzekleinen Schwächen!

Alles, was du mir versprichst -

Alles, was du mir versprichst
von Nora Welling

Inhalt
Ramón, den mittleren der Álvarez-Brüder, trifft es hart, als er erfährt, dass seine Ehe kinderlos bleiben wird. Weil seine Frau Sophia sich ein Leben ohne Kinder nicht vorstellen kann, lässt sie sich scheiden. Ramón stürzt sich daraufhin ganz in die Arbeit als Tierarzt. Dann trifft er auf die Krankenschwester Amelie und ihren fünfjährigen Bruder Ben, die seinen Schutz brauchen, und er merkt, wie nach und nach ganz neue Gefühle in ihm wachsen. Doch Amelie hütet ein Geheimnis, das eine gemeinsame Zukunft unmöglich macht...

Meine Meinung
Vielleicht sollte ich vorneweg direkt erwähnen, dass die anderen beiden Bände auf meinem SUB-Stapel und damit auf meinem Tablet sehnsüchtig darauf warten, gelesen zu werden. Normalerweise bin ich kein Freund davon, Serien rückwärts oder durcheinander zu lesen, doch hier habe ich aufgrund der überragenden Leseprobe tatsächlich einmal eine Ausnahme gemacht. Ob und in wie weit ich dadurch vielleicht benachteiligt sein könnte, vermag ich nicht zu beurteilen, aber ich könnte mir vorstellen, dass mir diese ganze Geschichte noch besser gefallen hätte, wenn ich sämtliche Nebencharaktere bereits kennen würde.

Der Schreibstil der Autorin Nora Welling ist locker und leicht verständlich, sodass ich mich von Anfang an von ihrer Geschichte rund um Amelie und Ramon abholen und begeistern lassen konnte. Auch die landschaftlichen Szenen wirken unglaublich authentisch und echt, sodass ich mir problemlos sämtliche Gegebenheiten, wie z. B. die Hacienda, lebhaft und bildlich vor Augen halten konnte.

Ramon. der männliche Hauptcharakter unserer Geschichte, ist mir von der ersten Zeile an zu 100 % sympathisch. Mit Amelie dagegen bin ich nicht so richtig warm geworden, , ich glaube, im wahren Leben wären sie und ich keine Freunde geworden. Zum einen ging mir ihre "Engstirnigkeit" ziemlich auf die Nerven. Ich konnte es einfach nicht verstehen, dass sie sich - auch nicht nach mehreren Monaten - niemanden anvertraut hat. Amelie hat auf der Hacienda eine tolle Familie angetroffen, die sie ohne zu Murren mit offenen Armen empfangen hat, da will mir nicht so recht in den Kopf, warum sie sich nicht z. B. Linda anvertraut hat (wenn schon nicht Ramon, mit dem sie jede freie Minute verbracht hat). Stattdessen zog sie mehr als einmal in Betracht, still und heimlich in einer Nacht- und Nebelaktion das Feld zu räumen... Und als dann endlich die Wahrheit ans Licht kommt, flippt sie auch noch total aus und wirft Ramon vor, dass er Ben ausgefragt hätte.

Sämtliche Nebencharaktere (die dafür aber in den anderen Teilen Hauptrollen spielen) sind super authentisch, wer so eine Familie hat, der kann sich glaube ich als reich und glücklich bezeichnen...

Insgesamt hat mir diese Geschichte absolut gut gefallen, auch wenn Amelie mir so manches Mal den letzten Nerv geraubt hat. Aber vielleicht ist es auch gerade diese Tatsache, dass mir auf jeden Fall nicht langweilig geworden ist und ich immer auf der Hut war, was als nächstes passiert und wie Amelie wohl jetzt wieder reagieren könnte und auch reagiert hat...

*Fazit'
"Alles, was Du mir versprichst" hat mir alles in allem gut gefallen. Wer hier eine gefühlvolle Geschichte erwartet, die nebenbei auch noch das eine oder andere ernste Thema für seine Leser bereit hält, kann mit diesem Buch definitiv nichts verkehrt machen! Ich bin gespannt auf die ersten beiden Teile dieser Trilogie und werde sie ganz sicher die Tage auch noch lesen (zeitnah).