Rezension

Tolle Sommerlektüre

Minigolf Paradiso - Alexandra Tobor

Minigolf Paradiso
von Alexandra Tobor

Bewertet mit 4 Sternen

1997. Es sind Sommerferien: 
 Der Teenager Malina hat es nicht leicht - als Aussiedlerkind ist sie eine Außenseiterin, die vor lauter Anpassungsdruck (Niemand soll merken, dass die Familie aus Polen stammt, da dies soziale Ausgrenzung und sogar Gewaltandrohung bedeutet) ganz schüchtern geworden ist. Ausserdem hat sie die typischen Adoleszenzprobleme  - ein schlaksiger Körper, mit den Eltern liegt sie 
im Generationenclinch. 

Hinzu kommt jedoch ein handfestes Identitätsproblem -  Einzelkind Malina weiss fast nichts über ihre Herkunft. Wieso fahren die Eltern nie mehr nach Polen, weshalb ist der Kontakt zu Oma Rosa abgebrochen?  Als Malina auf einer VHS - Kassette eine Gameshowaufnahme sieht, traut sie ihren Augen nicht: Der Kandidat ist doch der verstorbene Opa Alois! Oder ist er etwa gar nicht tot ? 

Malina macht sich auf die Suche nach ihrem Hochstapler - Großvater und wächst dabei über sich hinaus - sie versöhnt die Familie und findet ihre Wurzeln. So kann sie endlich ihr Leben leben. Doch zuerst geht es von Deutschland nach Polen ...

Dieses Buch ist die ideale Sommerlektüre für alle, die skurrile roadtrips mit schrägen Figuren lieben! Auch sprachlich und stilistisch konnte mich der Roman überzeugen - neben absurden Situationen gibt es eine große Portion Tiefgang und schöne Sprachbilder. 

Ich habe die Geschichte sehr gerne gelesen. Die story ist flüssig und witzig geschrieben, wobei ich den zweiten Teil des Romans lieber als den ersten Teil mochte. Es ist keine platte nineties - Klamotte, sondern ein feines Buch über das Erwachsenwerden und über die Erkenntnis der eigenen Stärke.