Rezension

Tolle Story, aber doch etwas unausgereift

Aura - Der Fluch - Clara Benedict

Aura - Der Fluch
von Clara Benedict

Auch wenn mich die beiden Vorgänger nie so ganz überzeugen wollten, war die Neugier auf den finalen Band dann doch zu groß. Immerhin ging es immer noch um eine Gabe, die sowohl Segen als auch Fluch ist, wie es der Buchtitel euch gleich verrät. 

 

Zwar drehte sich wieder vieles um Hannah, deren ihre natürliche Gabe aufgedeckt wurde, aber ich bekam diesmal auch Einblicke in die Vergangenheiten anderer bereits bekannter Charaktere. Dies war auch ehrlich gesagt recht, da Hannah noch immer ein sehr schwer zu greifender Charakter für mich war. Ich konnte ihre Entscheidungen manchmal nicht nachvollziehen, was mir diesmal aber überrascht gut bei Valentin gelang. 

 

Wo er früher einfach nur fies war, zeigte sich plötzlich sein wahres Gesicht, welches auch verriet, warum er manchmal heftiger handle als andere. Mit den anderen meine ich schließlich die Gruppe, welche sich dazu gegen Dr. Levander zu kämpfen. Dabei gab es sehr packende und emotionale Szenen, aber auch welche wo ich manchmal an den Kopf fassen musste. Dies dürfte aber von Person zu Person anders empfunden werden. 

 

 

Leider spielte auch diesmal wieder die Romantik eine größere Rolle als die mystische Gabe. Das war teilweise anstrengend, da ich doch gerne mehr über die Gabe erfahren hätte. Zum Beispiel hätte ich gerne mehr über den Ursprung gewusst, da ich diesen irgendwie nicht bekommen hatte. Gerade das Ende ärgerte mich dann doch sehr, da zwar die romantische Hälfte einen Abschluss bekam, aber der Fantasy-Bereich nicht. Noch immer ist es mir ein Rätsel, was denn nun mit den Akademien passiert ist oder wie zukünftige Former zueinander finden, um zu helfen. Für mich ein paar zu viele offene Fragen. 

 

Trotzdem möchte ich den Schreibstil der Autorin loben, da sie ihre erschaffene Welt nicht nur sehr liebevoll, sondern auch sehr detailreich erschaffen hatte. Besonders gelungen fand ich zudem, dass dieser Band deutlich düsterer war. Ich spürte die Angst oder die Verzweiflung, schon allein, weil das Setting mich dazu verleitete.

 

Insgesamt wirkte die Reihe auf mich trotzdem sehr unausgereift. In ihr hätte noch viel mehr Potenzial gesteckt, wenn man die Romantik etwas zurückgefahren hätte und der Fantasy mehr Chancen gegeben hätte durchzukommen.

 

 

So richtig wollte sich die Reihe bei mir nicht durchsetzen. Dies lag vor allem an der fehlenden Weiterführung der Fantasy-Sequenzen. Ich konnte „Die Gabe“, einfach nicht richtig zu fassen bekommen und verirrte mich in einem Romantik-Abenteuer. Schade, denn nicht nur die Cover konnten überzeugen, sondern auch die Idee zur Reihe, samt dem Schreibstil.