Rezension

Tolles Finale!

Gewitterleuchten -

Gewitterleuchten
von Anya Omah

Bewertet mit 4 Sternen

Der Finalband von Anya Omahs Sturm-Trilogie hat mir ausgesprochen gut gefallen, sogar noch besser als "Nebelschimmer".

Es ist eine eher ruhige Enemies-to-Lovers-Geschichte, in der die Ereignisse von der Anzahl her zwar überschaubar, dafür aber wunderbar packend und mit unheimlich viel Gefühl beschrieben worden sind. Insbesondere Leos Briefe an ihren verstorbenen Papa fand ich bewegend, diese Passagen trafen mich mitten ins Herz. Auch all die Szenen, in denen die Mädelsfreundschaft zwischen ihr, Calla und Lissa im Fokus stand, überzeugten mich hier mehr als in Band 2, wirkten runder, authentischer, eben wie Momente aus dem realen Leben.

Erzählt wird abwechselnd aus Sicht der beiden Hauptfiguren, wobei ich überrascht war, wie gut ich mich Leona hineinversetzen konnte, denn im Grunde haben die tough wirkende junge Frau und ich auf den ersten Blick wenig gemeinsam: Ich mag Gewitter, sie nicht. Sie kann backen, ich nicht. Sie liebt es, an Auto herumzuschrauben und kennt sich - nicht nur aufgrund ihres Studiums - hervorragend mit Fahrzeugen aus, während ich hingegen maximal die Automarke eines Wagens benennen könnte … wenn das Logo unübersehbar ist, hehe. (Wenn mich jemand fragen würde: 'Hey, welches Auto fährt Person XY?', würde meine Antwort wahrscheinlich lauten 'Ein rotes/schwarzes/großes/kleines/…' - you get the picture. Und wenn es um Menschen geht, die sich über ihre Autos definieren, halte ich es ohnehin wie Shania Twain: "Okay, so you've got a car || That don't impress me much".)

Aarons Beweggründe für sein Verhalten (als Kind) leuchteten mir total ein und tatsächlich tat es mir richtig leid, von seiner Vergangenheit zu lesen - auch wenn Leo selbst keine direkte Schuld traf, muss die Situation ziemlich hart für ihn gewesen sein. Irgendwie ging dieser Aspekt recht schnell unter, kaum dass er mal erwähnt worden war, was ich ein bisschen schade fand. Das große Geheimnis bzw. die Auflösung des Dramas hätte ebenfalls gerne noch einen Tick intensiver und ausführlicher ausfallen können. Apropos 'Auflösung' - das WG-Ende … schnüff! Bittersweet, aber sehr stimmig.

Ein großes Lob möchte ich noch für die Settingwahl (Lüneburg) sowie für die traumhaft schöne Gestaltung des Werkes aussprechen. Das Cover ist so ein Hingucker, erst recht in Kombination mit dem Farbschnitt. Einfach WOW! 

Fazit:

Ein gelungener Reihenabschluss, in welchem nicht ausschließlich die Love Story im Vordergrund steht, sondern auch ernste Themen aufgegriffen werden. Überhaupt hat Anya Omah mit dieser Trilogie eine anspruchsvolle New-Adult-Reihe geschaffen, die ich allen Fans von New-Adult-Romanen wärmstens ans Herz lege.