Rezension

typischer Eschbach

Die Abschaffung des Todes -

Die Abschaffung des Todes
von Andreas Eschbach

Bewertet mit 4 Sternen

"The Windover View" heißt die wohl elitärste Zeitung der Welt. Nur eine Handvoll Milliardäre und Multimillionäre sind die Abonnenten, die James Henry Windover und ein Team exquisiter Journalisten mit gehaltvollen Hintergrundinformationen und aufwendig recherchierten Fakten im Wirtschafts- und Wissenschaftsbereich versorgen. Die daraus entstanden Zeitungsartikel sollen den Kunden helfen, zukünftige Investitionen besser zu planen und ihr Geld zu mehren. Als eine neue Firma im Silicon Valley zu einer Informationsveranstaltung für Geldanleger lädt, wird James von seiner besten Klientin losgeschickt, das geheimnisvolle Unternehmen auf Herz und Nieren abzuklopfen und herauszufinden, um was es bei der Entwicklung einer neuen spektakulären Wissenschaft wohl gehen könnte.

Wie der Titel des Buches "Die Abschaffung des Todes" bereits verrät, geht es um eine ganz besondere Idee, wie jeder dem eigenen Tod - vor allem dem Tod des intellektuellen Individuums - ein Schnippchen schlagen könnte. Dabei spielt die Computertechnis wie auch die Neurologie eine entscheidende Rolle. Ich möchte gar  nicht genau verraten, worum es geht. Nur soviel. Man muss sich auf diese wissenschaftliche Idee erst mal einlassen. Dann wird man vom Autor mit sehr vielen, teils sehr datailverliebten Infos gefüttert. Die muss man nicht alle verstehen. Ich habe verstanden, worum es geht und worin die Schwierigkeiten liegen. Das reicht vollkommen aus, um dem Thema zu folgen. Im letzten Drittel nimmt der vorher eher ruhige Erzählton Fahrt auf. Als klar wird, dass hinter grundlegenden Ideen der Firma eine dicke Lüge stecken könnte wird es für Windover und sein Team gefährlich.

Es handelt sich, meiner Meinung nach, um einen typischen Eschbach. Die Idee ist hochaktuell und zumindest teilweise durchaus in Bereichen, die die reale Wissenschaft derzeit erforscht. Der Autor hat diesmal besonders umfangreich recherchiert. Allerdings geht das manchmal auf Kosten des restliche Plots, der etwas langsam daherkam und bei dem einige wichtige Nebenfiguren in ihrem Potential nicht ganz ausgeschöpft wurden. Dadurch fehlte mir  oft die Nähe zu den Darstellern. Das Ende möchte ich nicht verraten, ist aber für ich auch typisch für diesen Autor. Man  mag es oder eben nicht. Ich bleibe Eschbach treu. Vor allem, da ich es mag, mir neue Ideen vorzustellen und mir die Zukunft in einer möglichen Variante zu zeigen.