Rezension

Überleben in der Hölle

Das Lachen und der Tod
von Pieter Webeling

Bewertet mit 5 Sternen

Gebundene Ausgabe: 319 Seiten

Verlag: Karl Blessing Verlag (19. August 2013)

ISBN-13: 978-3896674647

Originaltitel: De lach en de dood

Übersetzung: Christiane Burkhardt

Preis: als Hardcover vergriffen

als Taschenbuch und als E-Book erhältlich

 

Überleben in der Hölle

 

Inhalt:

Der Komiker Ernst Hoffmann aus Amsterdam wird 1944 nach Auschwitz verschleppt. Schon bald tritt er auch im Konzentrationslager als Komiker auf, was ihm und anderen das Leben rettet. Die Hölle ist es trotzdem …

 

Meine Meinung:

Sehr anschaulich beschreibt Pieter Webeling diese schreckliche Zeit und vor allem das Leben im Konzentrationslager aus der Sicht des Ernst Hoffmann, der in der Ich-Form erzählt. Man ist dadurch als Leser*in an dieser Figur ganz nah dran, bekommt die Gedanken und Gefühle hautnah mit und kann sich einwandfrei in diese Person hineinversetzen. 

 

Humor ist nichts weiter als die strikte Weigerung, der Tragödie das letzte Wort zu überlassen. (S. 105)

 

In diesem Sinn versucht der Komiker, seinen Mitgefangenen das Leben zu erleichtern, sie dem tristen Lagerleben gedanklich entkommen zu lassen, ihnen ein wenig Lebensfreude zu schenken..

 

Und auch vor den SS-Offizieren soll er auftreten. Dabei steckt Hoffmann in einem Dilemma: Er hat die Möglichkeit, sich als Instrument der SS-Offiziere herzugeben und sie zu unterhalten und dafür im Gegenzug sein Leben und das einer ihm nahestehenden Person zu retten, oder sich zu weigern und dem sicheren Tod ins Auge zu sehen. So ist er oft von Zweifeln geplagt, ob er das Richtige tut, aber sein Lebenswille ist überwältigend. Und auch seine Liebe zu Helena, die er auf dem Transport nach Auschwitz kennengelernt hat. Mit viel Mut und Menschlichkeit laviert er sich durch die Hölle.

 

Fazit:

Ein sehr beeindruckender Roman, der einige der damaligen Gräuel beschreibt, aber auch Hoffnung sät. Absolut lesenswert!

 

★★★★★