Rezension

Unerwartet

In fünf Jahren -

In fünf Jahren
von Rebecca Serle

Bewertet mit 4 Sternen

Die Anwältin Dannie Kohan lebt in New York und hat eine sehr genaue Vorstellung, wie ihr Leben in fünf Jahren aussehen soll. An diesem 15. Dezember scheint ihr Plan voll aufzugehen. Sie bekommt den Job, auf den sie seit Jahren hinarbeitet und ihr Freund David macht ihr einen Heiratsantrag, Dannies Leben ist perfekt. Nach diesem aufregenden Tag, schläft sie ein und wacht am Abend des 15. Dezembers wieder auf, jedoch in fünf Jahren. Einen kurzen Moment erlebt sie die Zukunft, die so ganz anders ist als geplant. Sie lebt in einer anderen Wohnung, mit einem anderen Mann. Als Dannie wieder in der Gegenwart ist, kreisen ihre Gedanken um den vermeintlichen Traum. Vier Jahre später verläuft ihr Leben wieder in gewohnt strukturierten Bahnen. Bis Dannie den neuen Freund ihrer besten Freundin Bella kennenlernt. Es ist der Mann aus Dannies Traum. Dannie, die der festen Überzeugung ist, dass jeder sein Leben selbst in der Hand hat, wird in den kommenden Monaten begreifen, dass sie nicht alles kontrollieren kann. Manchmal hat das Schicksal andere Pläne.

Meinung

Die Geschichte beginnt wie ein Liebesroman. Dannie ist zielstrebig, bekommt den Job, den sie will, sie hat einen gutaussehenden Lebenspartner, der vermeintlich perfekt zu ihr passt. Dann sieht sie sich in fünf Jahren und alles kommt anscheinend anders als sie denkt. Als Leser:in fiebert man mit, wann sie ihren „Traummann“ über den Weg laufen wird. Dieser „Traummann“ entpuppt sich als Freund von ihrer besten Freundin, gleich wittert man das große Drama und dann kommt es anders.

Wer von diesem Buch Liebesverwicklungen erwartet, wird enttäuscht, denn die Geschichte des Romans „In fünf Jahren“ dreht sich vor allem um Freundschaft und die Unberechenbarkeit des Lebens. Leider sprang für mich der Funke nicht wirklich über. Bella, Dannies beste Freundin und die zweite Hauptfigur, bleibt meiner Ansicht nach seltsamerweise zu sehr im Hintergrund und blass. Alles, was wir Leser:innen über sie Erfahren, kommt von Dannie. Auch Bellas Beziehung zu Aaron fehlt das gewisse Etwas. Ich habe nicht verstanden, was die beiden aneinander anzieht. Für mich erschien die Verbindung eher freundschaftlicher Natur, denn als große Liebe.

Rebecca Serle schreibt unterhaltsam und sehr bildhaft, allerdings nervte mich die ständige Nennung von Marken, sei es die Modelabels oder, was auf fast jeder zweiten Seite auftauchte, Lieferdienste/Restaurants. Gegessen wurde wirklich viel und es wurde tatsächlich jedes Mal erwähnt, was und von wem. Anscheinend ist es für New Yorker existentiell, wer ihre Speisen liefert, aber mich hat es so gar nicht interessiert und ich empfand es als störend.

 

Fazit

Auch wenn das Cover etwas anders erwarten lässt, ist es keine klassische Liebesgeschichte, doch führt uns das Buch vor Augen, dass jeder Moment zählt.