Rezension

Viele Begegnungen mit Bekannten aus der Literatur

Liga Lexis – Nachtschwarze Worte -

Liga Lexis – Nachtschwarze Worte
von Mo Enders

Bewertet mit 3.5 Sternen

Annie liebt Bücher und lebt ein ziemlich normales Leben, als sie plötzlich erfährt, dass sie zur Hälfte eine Buchfigur ist. Als sogenannte Migra wird sie sofort nach Irland in ein Internat eskortiert, wo sie alles über ihr neues Leben lernen wird. Dazu gehören auch Reisen in die Buchwelt, doch gleich bei ihrer ersten, die sie mit dem verhassten Caspian absolvieren muss, verläuft nicht alles wie geplant...

Gleich zu Anfang des Buches erfährt man, dass etwas Schreckliches passiert ist, aber man kann es nicht einordnen, weil man noch gar keine Informationen über die Handlung hat. Die beginnt dann an ganz anderer Stelle und man begleitet Annie nach Bookford Manor, wo sie sich zwar auf Anhieb am richtigen Platz fühlt, aber auch mit Anfeindungen und Misstrauen zu kämpfen hat. Mir haben die Beschreibungen der Schule sowie der gesamten Buchwelt sehr gut gefallen. Die Autorin beschreibt sie so ansprechend und unterhaltsam, dass man sich alles bildlich vorstellen konnte und zu keiner Zeit Langeweile aufkam. Auch die Idee der Buch-Energie, wie sie entsteht und von der die Migras leben, fand ich sehr gelungen und interessant.

Allerdings kenne ich bereits mehrere Bücher über Reisen in Buchwelten und hatte deshalb an einigen Stellen das Gefühl, dass ich das so oder so ähnlich schon mal gelesen habe. Es erinnert manchmal schon sehr an andere, bekannte Literatur dieser Art. Doch es hat mir dennoch viel Spaß gemacht, in diese Buchwelt einzutauchen.

Es werden bewusst viele bekannte und erfolgreiche Bücher genannt und zitiert, da sie für die Reisen gebraucht werden. Man begegnet darin dann einigen Buchfiguren, die für Aha-Momente bei mir gesorgt haben, als ich sie erkannte und die mich mit überraschenden Aussagen und witzigen Beschreibungen sogar zum Lachen gebracht haben.

In die Charaktere konnte ich mich gut hineinversetzen und sie waren so lebendig beschrieben, dass man ihre Handlungen nachvollziehen konnte. Lediglich die Liebesgeschichte zwischen Annie und Caspian ging mir zu schnell und oberflächlich vonstatten, aber da sie neben den aufregenden Ereignissen sowieso nicht viel Raum einnahm, war das auch nicht weiter schlimm.

Das offene Ende schlägt dann wieder den Bogen zu dem Geschehen am Anfang und man wird wahrscheinlich erst im nächsten Teil erfahren, was es damit auf sich hat. Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen und ich freue mich schon auf die Fortsetzung.