Rezension

Vier Leben, vier Tode und die Hoffnung am Ende

Das Verhalten ziemlich normaler Menschen -

Das Verhalten ziemlich normaler Menschen
von K. J. Reilly

Bewertet mit 5 Sternen

Ich wusste nicht, dass ich dieses Buch gebraucht habe, bis ich es gelesen habe. Eine wunderbare Geschichte über den Kampf zurück ins Leben nach Verlust und die ungewöhnlichen Freunde, die wir manchmal auf diesem Weg finden.
Asher hat seine Mutter in einem Autounfall verloren und lernt zufällig in einer Trauergruppe die gleichaltrigen Leidensgenossen Sloane und Will sowie den alten Henry kennen. Zusammen brechen sie zu einem Roadtrip auf, der sowohl sie als auch den Leser tief berühren wird.

Die Figuren wirken hierbei zutiefst authentisch, sie verhalten sich wie der Titel schon vermuten lässt so ziemlich gar nicht normal und dadurch sind sie doch total sympathisch. Man kann ohne Probleme mit ihnen mitfühlen und während ihrer Reise wachsen sie einem leicht ans Herz. Der Schreibstil unterstützt dies noch, er ist sehr leicht zu lesen und enthält sowohl lustige Stellen und Wortwitze als auch Passagen, die zum Nachdenken anregen und ein klein bisschen Weisheit vermitteln. Manchmal dachte ich, die Wiederholungen bestimmter Sätze und Gedanken wäre doch etwas zu viel, aber dann ist mir klar geworden, dass wir uns im Kopf von Asher befinden und es nur so richtig wäre, eben weil ihn bestimmte Sachen auch nicht loslassen.

Ich denke, manche Szenen der Handlung werden mir noch lange im Gedächtnis bleiben. Ohne große Dramatik und nur mit kleinen Alltagssituationen werden hier super Gefühle vermittelt. Daher schließe ich mit einem Zitat des Buches: "Auf dem Weg verliebte ich mich in ein Auto voller Fremder - und die Hälfte von ihnen war tot" - oder wie hier, alle von ihnen waren fiktiv und doch so real.