Rezension

Von lieben und Liebe zulassen

Hallo, du Schöne
von Ann Napolitano

Bewertet mit 4 Sternen

Oh, welch Freude es mir bereitet hat, durch die Seiten zu fliegen! 

Napolitano erzählt von einer Familie, die aufgrund der vier Schwestern an den bekannten Roman "Little Women" erinnert, aber dennoch für sich alleine steht. 
In "Hallo, du Schöne" erfahren wir von der Liebe und dem Zusammenhalt von und zwischen Geschwistern, von Verlust und Trauer, den Erwartungen der Gesellschaft aber vielmehr noch der Familie, der leider oft auch mit Druck einhergeht. Es wird erzählt von der Schönheit aber auch dem Preis den man für Liebe bezahlt, von Treffen von schwierigen Entscheidungen die das Leben der Menschen verändern kann, die man doch so liebt. 

Bewegend und berührend schafft die Autorin ein spannendes Familiendrama und stellt uns dabei vier Schwestern vor, die für sich alleine starke Figuren sind bis der Bund der Schwestern durch Risse von Geheimnissen und Verrat langsam anfängt zu bröckeln. 

Mit William, einem weiteren Protagonisten, habe ich gleich mitfühlen können. Seine Eltern haben einen schmerzlichen Verlust erlitten, welcher sich auf Williams Aufwachsen ausprägt. Er trifft auf die älteste der Schwestern und mit ihr und ihrer Familie erfährt William die unerschütterte Liebe und Unterstützung, die er nie erhalten hat. Mit der Zeit verliert er immer mehr zu sich selbst und mit ihm scheinen mehr Brüche in der Familie Padavano zu geschehen. 

Ich wollte dieses Buch nicht beenden und doch habe ich es innerhalb von drei Tagen durchgelesen. Die letzten hundert Seiten vergingen wie im Fluge, obwohl ich mir immer wieder Tränen abwischen musste. Für jede einzelne Figur habe ich mir das Beste gewünscht. Jede Geschichte hat mich mitgenommen, mitfühlen lassen und eröffnet, wie Menschen denken und leben. Wie sie sich gegen Liebe wehren und wie sie lernen Liebe zuzulassen.