Rezension

Wende & Pubertät

Schneckenmühle - Jochen Schmidt

Schneckenmühle
von Jochen Schmidt

Bewertet mit 3.5 Sternen

Im Sommer vor der Wende wird der 14-jährige Jens zum letzten Mal als einer der „Großen“ ins Ferienlager „Schneckenmühle“ fahren. Es ist nicht mehr so wie es für Jens immer war, denn einerseits herrscht große Freunde, andererseits Aufbruchsstimmung. Im Ferienlager verbringen die Jugendlichen ihre Zeit mit Tischtennis, Wandern und anderen Aktivitäten. Vom politischen Umbruch bekommt Jens recht wenig mit, da er in meiner naiven Welt verweilt und Mädchen immer interessanter werden - hier nimmt die Außenseiterin Peggy die tragende Rolle ein…
Jochen Schmidt hat mir, einem Wessi, die Welt der Jugendlichen mit all ihren Wünschen, Hoffnungen und Sorgen zum Ende der DDR etwas näher gebracht. Der Autor hat einen recht sprunghaften Schreibstil, der von Anekdoten zu Anekdote und wieder zur aktuellen Handlung springt. Genau diese Sprunghaftigkeit macht den Roman authentisch, wenn auch nicht immer leicht lesbar / verständlich! Mit Jens ist Schmidt nicht nur ein authentischer, sondern auch recht sympathischer Charakter gelungen, der eher nachdenklich, ruhig und freundlich ist. Außerdem bietet das Buch mit Jens Naivität und dem beschriebenen DDR-Alltag sehr viele Lacher und Schmunzler, aber auch einiges Kopfschütteln. Insgesamt ist es ein schönes Buch für Jugendliche und Erwachsene!