Rezension

Wenn Wünsche gefährlich werden

Emblem Island – Der Fluch der Nachthexe -

Emblem Island – Der Fluch der Nachthexe
von Alex Aster

Die Autorin Alex Aster war mir bereits ein Begriff durch die hochgelobte Jugendbuch-Reihe Lightlark. Mit DER FLUCH DER NACHTHEXE, dem Auftrag der neue Reihe EMBLEM ISLAND richtet sich Alex Aster an die jüngere Leserschaft ab 11 Jahren. Da mich zuletzt ein Buch dieser Zielgruppe positiv begeistert hat, sprach mich dieses vom Inhalt her gleich an. Auch optisch ist die Hardcover-Ausgabe ein wirkliches Sahnestückchen.

Auf Emblem Island hat jede Person ihre Bestimmung. Schon bei der Geburt zeigt ein vorhandenes Emblem auf der Haut, welcher Weg bestimmt ist bzw. welche Gabe diese hat. So auch beim 12-jährigen Tor. Der jedoch ist mit seinem Führungsemblem so gar nicht zufrieden, glücklich fühlt er sich nur unter Wasser. Während niemand seine Bestimmung in Frage stellt, äußert Tor beim Neujahrsfest den Wunsch nach einer anderen Bestimmung. Am nächsten Tag prangt statt des Führungsemblems ein dunkles Auge auf seiner Haut, der Fluch der Nachthexe, der Tors baldigen Tod prophezeit. Da nur diese den Fluch aufheben kann, macht sich Tor gemeinsam mit seinem Freund Engle und der gleichaltrigen Melda auf die abenteuerliche Suche. Denn zu allem Übel hat sich der Fluch auch auf diese übertragen.

Mit Tor, Engle und Melda schickt die Autorin hier drei sehr unterschiedliche Charaktere auf die Reise. Dieses Schema hat sich schon zahlreich bewährt, so auch hier. Die Suche nach der Nachthexe entpuppt sich als abenteuerliche Reise, bei der sich den dreien viele Gefahren in den Weg stellen, aber auch interessante und hilfsbereite Personen ihren Weg kreuzen. Hilfreich ist ihnen hierbei auch das Buch der Legenden, welches wichtige Informationen für die Reise liefert. Vor jedem Kapitel erhält man einen kleinen Auszug aus diesem Buch und eine kurze Info, was zu erwarten ist.

Mir hat sehr gut gefallen, wie die drei Charaktere sich entwickelt haben, zusammenwuchsen und sich bei der Bewältigung der Abenteuer ergänzten. Die Welt Emblem Island empfand ich als bunt schillernd und gut gelungen. Jedoch waren es für mich zu viele aneinandergereihte Abenteuer bzw. unterschiedliche Gebiete der Insel. Weniger Schauplätze, denen mehr Zeit gewidmet wurde, hätten mir besser gefallen. Es hatte etwas von einer Aufzählung an sich. Der Schreibstil ist flüssig, jedoch wollte bei mir der Spannungsfunke nicht so recht überspringen.
Während Engle wegen einer gewissen Eigenschaft mich zunehmend nervte, wurde Melda zu meiner Favoritin. Das Ende hat mich etwas überrascht und der Cliffhanger war zu erwarten, da es sich um einen Reihenauftakt handelt. Für meinen Geschmack sind einige der erwähnten Legenden schon ziemlich gruselig und würden für eine Alterseinstufung ab 14 besser passen.

Im gesamten empfand ich das Buch jedoch als eine solide Abenteuergeschichte mit Potential nach oben. Vielen Dank Alex Aster für die Reise durch Emblem Island.

Mein Fazit:
Ein interessanter Reihenauftakt für junge und jung gebliebene Leser*Innen mit Potential nach oben. Tolle Schauplätze, die teilweise jedoch zu wenig Aufmerksamkeit bekamen. Die weibliche Hauptprotagonistin ist mein heimlicher Star.