Rezension

Wer ist die kleine Hayley?

Das namenlose Mädchen - Jacqueline Sheehan

Das namenlose Mädchen
von Jacqueline Sheehan

Dalia Lamont hat beschlossen ihrem Leben eine neue Richtung zu geben, indem sie gemeinsam mit ihrer Schwester ein Cafe eröffnet. Ihren eigentlichen Job in einer Einrichtung für Pflegekinder hat sie bereits gekündigt und wird noch ein letztes mal mit der Aufgabe vertraut, ein neues Zuhause für ein junges Mädchen zu finden. Die kleine Hayley wurde auf der Straße aufgelesen, ihre Kleidung war mit einigen Blutspritzern versehen und die Polizei findet auch in der unmittelbaren Umgebung drei Leichen Nach den DNA-Tests ist aber schnell klar, dass keine in einem verwandtschaftlichen Verhältnis mit Hayley stand. Wo sind die Eltern? Wer ist die kleine Hayley? Und was hat sie erlebt?
"Das namenlose Mädchen" ist aus meiner Sicht ein spannender Roman um die verzweifelte Suche nach der Herkunft der kleinen Hayley. Die Autorin Jacqueline Sheehan erzählt die Geschichte in einem einfachen und flüssig zu lesenden Schreibstil. Die Haupt-Protagonisten werden ausführlich und interessant charakterisiert, so dass es Spaß macht, ihnen bei der Suche nach den Eltern der kleinen Hayley über die Schulter zu schauen. Der Spannungsbogen wird mit ihrem rätselhaften Auffinden gut aufgebaut und durch die Suche mit immer wieder neuen Hinweisen auf einem guten Niveau gehalten. Teilweise hat sich die Autorin hierbei aber zu sehr auf das Leben von Dalia und ihrer Schwester konzentriert, so dass es im Verlauf aus meiner Sicht zu der einen oder anderen Länge kam. Im Finale allerdings zieht die Spannung und das Tempo nochmal deutlich an, was dem Buch sicherlich gut tut, die überraschende Auflösung wirkte dann aber zum Ende hin für mich ein wenig konstruiert.
"Das namenlose Mädchen" ist für mich ein guter Spannungsroman, der vielleicht nicht sein ganzes Potential ausgeschöpft hat. Nichts desto trotz bescherte mir das Buch einige spannende Stunden, so dass ich es gerne weiterempfehle und mit guten vier von fünf Sternen bewerte.