Rezension

Wichtige Botschaft mit Wohlfühlatmosphäre

Living the Dream. Liebe kennt keinen Plan - Amelie Murmann

Living the Dream. Liebe kennt keinen Plan
von Amelie Murmann

Bewertet mit 5 Sternen

"Living the dream. Liebe kennt keinen Plan" handelt von Lilli, die ihrem letzten Schuljahr vor dem Abitur einen besonderen reiz verleihen möchte: sie entwirft eine Liste, auf der sie Klischees aus Teeniefilmen notiert. Ziel ist es möglichst viele dieser Klischees abhacken zu können. Doch Lilli muss schnell lernen, dass Fiktion und Realität vollkommen verschiedene Dinge sind.

Für jemanden wie mich, bei der die Teeniezeit noch nicht so lange her ist und die auch selbst einige dieser berüchtigen Filme und Serie dieser Sparte gesehen hat, war dieses Buch natürlich ein Glücksfall. Glücklich konnte ich mich dann auch schätzen, als ich bestätigt wurde, dass Amelie Murmann mit "Living the dream" ein kurzweiliges Lesevergnügen geschaffen hat, dass ich nur jedem ans Herz legen kann: den derzeitigen Teenies, aber auch all denen, die auch im Herzen noch jung sind.

Meine Begeisterung liegt vor allem an der Geschichte an sich. Die einzelnen Steps sind abwechslungsreich (Themen: Liebe, Freundschaft, Kriminalität, Spannung) gewählt und wunderbar mit der Geschichte verwoben. Selbst wenn man einen Step wie Befriend a Nerd als Kapitelüberschrift hat, gibt es keine Garantie dafür, dass dieser Step am Ende auch erfüllt wird. Die Botschaft ist nämlich häufig, dass  Fiktion nicht immer auf die reale Welt gedacht werden kann. Dadurch entsteht immer wieder der Überraschungseffekt und auch Spannung kommt in keinster Weise zu kurz. Ebenso hervorheben möchte ich, dass obwohl thematisch viele Klischees erwähnt werden, das Buch im Gesamten nicht klischeehaft ist. Es ist zwar eine Wohlfühlgeschichte, aber das Geschehen ist absolut realistisch dargestellt, es könnte meine oder deine Geschichte sein.

Auch die Figuren sind wunderbar. Lilli ist unheimlich mutig und selbstbewusst und absolut im Reinen mit sich. Als eine Leserin, die gerne schon mal Probleme mit dem weiblichen Geschlecht hat, war ich doch sehr angetan von Lilli, spätestens als sie am Ende der Geschichte auch zur Heldin wird. Mein eigentliches Highlight ist aber Zach. Er wird zunächst unnahbar und machohaft eingeführt, aber diese äußere Fassade wird schnell aufgelöst und wir haben einen männlichen Protagonisten, der romantisch ist, eine wunderbare Ergänzung zur Lilli und vor allem jemand, der zu seinen Gefühlen steht und damit auch Mut beweist. Gespickt mit zahlreichen tollen Nebenfiguren gab es in dem Bereich wirklich nichts zu meckern.

Man sieht: ich bin wirklich, wirklich angetan von diesem Jugendbuch. Vor allem habe ich eingesehen, dass ich dieses Buch als Wohlfühlbuch sehe, das eine wichtige Botschaft beinhaltet. Dadurch ist es mir egal, dass ich an manchen Stellen noch etwas mehr erwartet hätte, weil kleinere Details fehlen oder weil der Einstieg zu schnell gestaltet ist. Diese kleinen Kritikpunkte ändern nichts am Gesamteindruck und deswegen vergebe ich wahnsinnig gerne 5 Sterne!