Rezension

Wie man aus einer Mücke eine Lebenskrise macht

Die sieben Tode des Max Leif - Juliane Käppler

Die sieben Tode des Max Leif
von Juliane Käppler

Bewertet mit 5 Sternen

Die sieben Tode des Max Leif: Ein Hypochonder-Roman von Juliane Käppler, erschienen im Droemer-Knaur Verlag am 11. Januar 2016
Max Leif ist 41 und hat alles im Leben erreicht was ein Geschäftsmann nur erreichen kann. Inklusive des obligatorischen Herzinfarktes für völlig überarbeitete Workaholic. Als sein bester Freund kurz vor dem gemeinsamen Urlaub, seine fast Ehefrau hat er mit dem Gärtner erwischt und raus geworfen, stirbt, rechnet Max mit dem Leben ab weil er glaubt nun der nächste zu sein. So macht er aus jeder Mücke den obligatorischen Elefanten und nervt seine Ärztin als Dr. Internet. Eigentlich bräuchte sie nur seine Diagnose bestätigen und er einen Grabstein zu seiner Liste für Beerdigungsmusik finden.
Die Geschichte ist nicht nur der Krankheit von Max gewidmet, nein, wir erleben seine Entwicklung von Juni bis Dezember. Er findet immer neue, spannende Krankheiten die mit seinem Krankheitsbild überein stimmen und so wird es nicht langweilig da es ja wirklich sein könnte, dass da mehr ist als die einfache Angst. Die Leute die er um sich hat sind ebenfalls starke Persönlichkeiten, ob es die nervige Ex ist, der ehemalige Mitarbeiter seines Labels Flo, seine russische Putzfrau, die Ärztin mit Haaren auf den Zähnen oder die Frau die im täglich mosernd den Kaffee verkauft. Alle sind sie irgendwie besonders. Neben seiner Krankheit gibt es noch eine Sache die niemals herauskommen soll und er arbeitet daran, dass das auch nach seinem vorzeitigen Tod so bleiben wird.
Max Leifs Leben von Juni bis Dezember wird in ebenso viele Kapitel unterteilt die in einzelne kurze Abschnitte aufgeteilt sind. Das ist für ein Buch welches einen den Urlaub versüßen soll einfach perfekt. Man kann immer noch dazwischen ein oder zwei Kapitel lesen bevor man nochmals eine Urlaubsunternehmung hat.
Dieser witzige Roman hat nicht nur alle paar Seiten einen richtigen Lacher, nein, über weite Strecken kichert man sich regelrecht durch. Dabei ist die Geschichte auch noch spannend und man muss die Charaktere einfach lieben. Besonders habe ich den Dobermann Hannibal ins Herz geschlossen. Die Autorin hat aus der Sicht von Max geschrieben. Ob ihr die männliche Sichtweise der Dinge gelungen ist kann ich nicht sagen, ich weiß nur, dass dieses Buch für Leute wie mich geschrieben wurde. Ich habe mich gefreut, dass die Personen so gehandelt haben wie ich es erhofft hatte und bin rundum glücklich mit diesem Buch gewesen.